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Pathos, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Pathos · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Pa-thos
formal verwandt mitpathetisch
Wortbildung  mit ›Pathos‹ als Erstglied: Pathosformel  ·  mit ›Pathos‹ als Letztglied: Freiheitspathos · Leidenspathos
Herkunft aus páthosgriech (πάθος) ‘(Miss-)Geschick, Leid, Gemütsbewegung, Leidenschaft’
eWDG

Bedeutung

feierlich-schwungvolle Darstellungsweise, Gefühlsüberschwang
Beispiele:
ein hohes, feierliches, hinreißendes, erschütterndes Pathos
unechtes, falsches, hohles, leeres, übersteigertes Pathos
sein Pathos wirkt lächerlich
sie trug das Gedicht mit übertriebenem Pathos, voller Pathos vor
der Schauspieler sprach den Monolog Wallensteins mit echt Schillerschem Pathos
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
pathetisch · Pathos
pathetisch Adj. ‘voller Gefühl und Leidenschaft, ausdrucksvoll, feierlich, erhaben’, entlehnt (Anfang 17. Jh.) aus gleichbed. spätlat. pathēticus, griech. pathētikós (παθητικός), eigentlich ‘leidend, empfindend, äußerer Eindrücke fähig’, einer Ableitung von griech. páthos (s. unten). Heute oft im Sinne von ‘hochtrabend, salbungsvoll’. – Pathos n. ‘leidenschaftlicher Gefühlsausdruck, feierliches Ergriffensein, feierlich-erhabene Darstellungs- oder Sprechweise, Gefühlserregung’ (Ende 17. Jh.), griech. páthos (πάθος) ‘(Miß)geschick, Leid, Gemütsbewegung, Leidenschaft’. Heute auch ‘übertriebener Gefühlsausbruch’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Typische Verbindungen zu ›Pathos‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Pathos‹.

Verwendungsbeispiele für ›Pathos‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und ich mühte mich, sein Pathos, so gut es ging, zu erwidern. [Schulze, Ingo: Neue Leben, Berlin: Berlin Verlag 2005, S. 230]
Zum ersten Male erhob er es nun bis zum Pathos. [Mann, Heinrich: Der Untertan, Gütersloh: Bertelsmann 1990 [1918], S. 214]
Heute wie damals spricht aus vielen darunter das Werben um neues Pathos. [Benjamin, Walter: Ursprung des deutschen Trauerspiels. In: Tiedemann, Rolf u. Schweppenhäuser, Hermann (Hgg.) Gesammelte Schriften, Bd. 1,1, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1980 [1928], S. 228]
Die dem geistlichen Pathos feindliche Haltung unserer Zeit wird es zwar verhindern, daß diesem Mangel mit äußerlichen Mitteln aufgeholfen wird. [Hermelink, J.: Bekenntnis. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1957], S. 22165]
Auf Fragen antwortete er kurz und ohne Pathos, nüchtern klang sein Programm. [Die Zeit, 10.05.1996, Nr. 20]
Zitationshilfe
„Pathos“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Pathos>.

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