gehoben entsprechend der Bedeutung von peinigen
a)
das Zufügen von quälenden körperlichen oder seelischen Schmerzen, Folterung
Beispiele:
Yoo und seine Kollegen schrieben […] eine detaillierte Anweisung für ihrer Meinung nach erlaubte Peinigungen. Sie reichen vom Schlagen mit flacher Hand und gespreizten Fingern über tagelangen Schlafentzug bis zum simulierten Ertränken. [Die Zeit, 25.01.2016 (online)]
Aus Sicht der Anklage schuf der Offizier […] ein Klima, in dem später weitere Misshandlungen geschahen. Die Fotos von Peinigungen […] hatten vor gut drei Jahren einen weltweiten Sturm der Empörung […] ausgelöst. [Neue Zürcher Zeitung, 22.08.2007]
Neben diesen perversen körperlichen Peinigungen beklagten Everett, van Roden und Simpson auch noch diverse seelische Folterungen wie Schein‑Gerichtsverfahren mit »Todesurteilen« […]. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.07.2004]
Alle diese Strafen sowie andere satanisch ausgeklügelte Peinigungen wurden für kleinere Vergehen, wie zu wenig Strammstehen und ähnliches, verhängt. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1945]]
b)
das Erleiden quälender körperlicher oder psychischer Schmerzen oder Bestrafungen, das Gefoltertwerden
Beispiele:
Viele Opfer – Männer noch mehr als Frauen – behalten die Peinigungen sehr lange für sich, weil sie die Demütigung fürchten. [Neue Zürcher Zeitung, 23.03.2015]
Um ihre Frömmigkeit unter Beweis zu stellen, haben sich viele der Babas neben der üblichen Askese andere körperliche Peinigungen auferlegt. Mohant Bhola Giri Bapu etwa hält seit 37 Jahren seinen linken Arm in die Höhe. Ob er geht, sitzt oder schläft, der Arm bleibt oben. [Neue Zürcher Zeitung, 24.02.2013]
Laut dem Postulator unterzog sich Johannes Paul II. regelmäßig körperlichen Peinigungen. Johannes Paul II. führte vor allem vor Ostern lange Fastenexerzizien, an denen er nur eine Mahlzeit am Tag nahm. Oft verbrachte er die Nacht auf dem nackten Boden. [Der Standard, 26.01.2010]
Wer sich auf Visionen und Träume von Himmel und Hölle, von Peinigungen im Fegefeuer beruft, verdient kein Gehör. [Bild, 05.04.2005]
Man heißt solche Menschen »ideelle« Masochisten, wenn sie die Lust nicht in dem ihnen zugefügten körperlichen Schmerz, sondern in der Demütigung und seelischen Peinigung suchen. [Freud, Sigmund: Die Traumdeutung, Leipzig u. a.: Deuticke 1914 [1900], S. 122]