Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Pfad, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Pfad(e)s · Nominativ Plural: Pfade
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Pfad‹ als Erstglied: Pfadabhängigkeit · Pfadfinder · Pfadfinderin · pfadlos
 ·  mit ›Pfad‹ als Letztglied: Barfußpfad · Baumkronenpfad · Bergpfad · Dschungelpfad · Entwicklungspfad · Felsenpfad · Felspfad · Fußpfad · Graspfad · Lebenspfad · Lehrpfad · Leinpfad · Saumpfad · Schlängelpfad · Schmugglerpfad · Seitenpfad · Serpentinenpfad · Trampelpfad · Treidelpfad · Trimm-dich-Pfad · Wachstumspfad · Waldpfad · Waldsportpfad · Wanderpfad · Wiesenpfad · Wildpfad · Zickzackpfad
 ·  mit ›Pfad‹ als Grundform: pfaden

Bedeutungsübersicht+

  1. schmaler Weg
    1. [bildlich] ...
    2. [übertragen] ...
eWDG

Bedeutung

schmaler Weg
Beispiele:
ein gewundener, ebener, schwieriger Pfad
ein feuchter, steiniger Pfad schlängelt sich durch die Felder
jmdm. einen Pfad zeigen
sich [Dativ] einen Pfad durch das Dickicht bahnen
Plötzlich sah ich zwei Elfenbeinträger (= Elefanten) vielleicht einhundertfünfzig Meter von mir über den Pfad wechseln [ SchomburgkAfrika352]
bildlich
Beispiel:
gehobenvom Pfad der Tugend, Pflicht abweichen
übertragen
Beispiele:
den ausgetretenen Pfad verlassen (= etw. Altgewohntes aufgeben)
auf krummen Pfaden wandeln (= unrechte Dinge tun)
Die Verfasser waren mitunter genötigt, sich auf wenig begangenen Pfaden zu bewegen (= sich mit neuen Gebieten zu beschäftigen) [ Dt. Literaturzeitg.1962]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Pfad · Pfadfinder
Pfad m. ‘schmaler Fußsteig, Fußweg’, ahd. phad (8. Jh.), mhd. phat, mnd. mnl. pat, nd. Patt, Pad(d), nl. pad, aengl. pæþ, engl. path, afries. path, pad, westgerm. *paþa-. Herkunft ungeklärt. Außergerm. läßt sich vielleicht awest. paθā- ‘Pfad, Weg’ und aind. pánthāḥ ‘Weg, Pfad, Bahn’ heranziehen, die mit griech. paté͞in (πατεῖν) ‘auf etw. treten’, pátos (πάτος) ‘Weg, Pfad’, lat. pōns (Genitiv pontis) ‘Knüppelweg, Brücke’ verwandt und zu der unter finden (s. d.) genannten Wurzel ie. *pent(h)- ‘treten, gehen, worauf treten, antreffen, finden’ zu stellen sind. Dagegen bleibt die Annahme einer Entlehnung des Substantivs aus dem Iran. ins Germ. auf Grund der nur westgerm. Bezeugung bedenklich. Vielleicht stammt das Wort aus einer vorie. Substratsprache; vgl. de Vries Nl. 500. Ausgehend von germ. *paþ-, *pað- ‘Weg, Tal, Sumpf’, sieht Greule in: Zs. f. vgl. Sprachforsch. 94 (1980) 208 ff. in Pfad ein altes Erbwort. Er zieht den Flußnamen Pader heran und erschließt eine onomatopoetische Wurzel ie. *bat- ‘schwellen’ (auch vom Wasser), die durch Kontamination mit der Wurzel ie. *at- ‘gehen’ im Germ. mit den Bedeutungen ‘Wasser’ (in Gewässernamen) und ‘Weg, Tal, Sumpf’ weiterlebe. – Pfadfinder m. ‘Kundschafter, Führer in unwegsamem Gelände’, als dt. Entsprechung dem Romantitel engl. The Pathfinder (Cooper 1840) folgend. Danach Pfadfinder (Plur.) für die Angehörigen des 1911 in Deutschland gegründeten Zweiges einer internationalen Jugendorganisation zur Wiedergabe von engl. Scouts, wie sich die Mitglieder des ersten 1907 in England entstandenen Verbandes dieser Art nannten (engl. scout ‘Späher, Kundschafter’).

Thesaurus

Synonymgruppe
Pfad · Steg · Steig · Trampelpfad · Weg
Unterbegriffe
Assoziationen
Physik
Synonymgruppe
Bahnkurve · Bahnparabel · Flugbahn · Flugkurve · Flugparabel · Ortskurve · Ortsparabel · Pfad · Trajektorie · Weg · Wurfparabel

Typische Verbindungen zu ›Pfad‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Pfad‹.

Erleuchtung Sünde Tugend achtfach arnsbacher ausgetrampelt ausgetreten beschreiten eingeschlagen eingetreten einschlagen folgen gewohnt gewunden holprig leuchtend markiert niederhöchstädter schlammig schlängeln schmal steil steinig sulzbacher touristisch verlassen verschlungen verwachsen Äbtissin überwachsen

Verwendungsbeispiele für ›Pfad‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Nach dem ehernen Gesetze der Entwicklung führt auch für die Schule der gewundene Pfad zur Höhe. [Allgemeine Deutsche Lehrerzeitung, 1901, Nr. 1, Bd. 53]
In der Tat war der Pfad im besten Fall für einen Karren breit genug. [Hettche, Thomas: Der Fall Arbogast, Köln: DuMont Buchverlag, 2001, S. 155]
Der ausgetretene Pfad bedeutete Sicherheit, während jedes Abirren den Tod bringen mußte. [Watt, Montgomery: Der Islam. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1965], S. 25650]
Doch wo sind die sehenswerten Sites jenseits der ausgetretenen Pfade? [C’t, 2001, Nr. 6]
Editiert man die Knoten des Pfads, folgen die gewundenen Formen. [C’t, 1998, Nr. 24]
Zitationshilfe
„Pfad“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Pfad>.

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