Pfarre
f.
‘Bezirk, Amt, Haus eines Pfarrers’,
ahd.
pharra
(8. Jh.),
mhd.
pharre,
mnd.
parre,
Entlehnung der
südd. Kirchensprache
(vor der hd. Lautverschiebung)
aus
kirchenlat.
par(r)ochia
‘Gesamtheit der unter einem Bischof stehenden Christen, Diözese’,
dann
‘Pfarrsprengel einer Bischofsstadt’,
hervorgegangen aus
(seltenem)
kirchenlat.
paroecia,
das seinerseits auf gleichbed.
griech.
paroikía
(
παροικία),
eigentlich
‘das Wohnen in einer Stadt als Fremder’,
beruht.
Dies ist eine Bildung zu
griech.
(Plur.)
pároikoi
(
πάροικοι),
wie sich die Christen der ältesten Kirche nannten,
eigentlich
‘die, deren Haus daneben ist, die daneben Wohnenden, die ohne Bürgerrecht in einer Stadt lebenden Fremden’,
da
die Christen als ihre Heimat den Himmel ansahen
und sich auf der Erde als Fremde betrachteten
(vgl.
FEW 7, 660);
präfigierte Bildung
(s.
para-)
zu
griech.
ó͞ikos
(
οἶκος)
‘Haus, Wohnung, Heimat’.
–
Pfarrer
m.
‘einer Gemeinde vorstehender Geistlicher einer christlichen Kirche’,
ahd.
pharrāri
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
pharrære,
als Nomen agentis gebildet zu
ahd.
pharra
(s. oben).
Pfarrei
f.
(17. Jh.).