Pfund
n.
Maßeinheit für eine Masse von einem halben Kilogramm.
Die Gewichtsbezeichnung
ahd.
phunt
(8. Jh.),
mhd.
phunt,
asächs.
aengl.
got.
pund,
mnd.
punt,
mnl.
pont,
nl.
pond,
afries.
pund,
pond,
engl.
pound
(
anord.
pund
aus dem
Aengl. oder
Mnd.)
ist eine frühe,
beim Handel mit römischen Kaufleuten erfolgte Entlehnung aus
lat.
pondō
(indeklinabel)
‘ein Pfund an Gewicht’,
einer erstarrten Ablativform
(‘dem Gewichte nach, an Gewicht’),
die auf einen alten
o-Stamm
lat.
*pondus
(Genitiv
*pondī)
hinweist gegenüber dem üblichen
s-Stamm
lat.
pondus
(Genitiv
ponderis,
Ablativ
pondere)
‘Gewicht’,
eigentlich
‘Gewicht bei der Waage’,
ablautend zu
lat.
pendere
(
pēnsum)
‘(ab)wägen, erwägen, beurteilen’,
auch
(weil Metall ursprünglich zur Bezahlung abgewogen wurde)
‘(be)zahlen’,
eigentlich
‘die Waagschalen beim Wägen herabhängen lassen’
(s.
Pensum).
Pfund
bezeichnet auch die entsprechende abgewogene Menge Geldes,
vgl.
engl.
pound
als Währungseinheit in Großbritannien
sowie die auf einem biblischen Gleichnis
(Luk. 19,12ff.)
beruhende Wendung
mit seinem, dem anvertrauten Pfunde wuchern
‘seine Begabung klug anwenden, seine Fähigkeiten nutzen’,
Übersetzung von
griech.
mnā́
(
μνᾶ)
Gewicht und Münze von 100 Drachmen.
pfundig
Adj.
‘vollwichtig, von reinem, unverfälschtem Metallgehalt’,
mhd.
phundec,
frühnhd.
pfündig,
pfundig.
Mit Gewichtsangabe
2, 3 pfundig
‘2, 3 Pfund wiegend’
(16. Jh.).
Heute umgangssprachlich
‘großartig, herrlich, prima’
(20. Jh.);
in ähnlicher Bedeutung erscheint
Pfund
als Bestimmungswort in Zusammensetzungen wie
Pfundskerl,
-stimmung
(20. Jh.);
zuvor schon als Verstärkung
Pfundgosche
(um 1700).