Phase
f.
‘(Zeit)abschnitt, wechselnde Erscheinungs-, Zustandsform’,
in der Astronomie
‘Beleuchtungsform, jeweilige Lichtgestalt nicht selbst leuchtender Himmelskörper’,
in der Elektrotechnik
‘Schwingungszustand von Stromstärke oder Spannung bei Wechselstrom, eine der drei Leitungen des Drehstromnetzes’,
Übernahme
(
Phasis,
Mitte 17. Jh.)
von
griech.
phásis
(
φάσις)
‘Erscheinung, das Erscheinen der Sterne, Mondphase, das Sichzeigen, Anzeichen’,
zu
griech.
phá͞inesthai
(
φαίνεσθαι)
‘sichtbar werden, scheinen’,
anfangs
(bis 18. Jh.)
in
griech. Form,
dann
Phase,
offenbar über den im
Dt. gebildeten Plural
Phasen
(2. Hälfte 18. Jh.).
Zuerst auf die wechselnde Erscheinungsform
des Mondes und der Planeten bezogen,
dann (Ende 18. Jh.) verallgemeinert
‘Erscheinung, Veränderung, Wechsel, (Zeit)abschnitt’,
wohl unter Einfluß von gleichbed.
frz.
phase,
das auch auf den oben genannten fachsprachlichen Gebrauch eingewirkt hat.
Phase
bei
Luther
(
die kinder Israel … wurden errettet durch des herrn gang oder phase)
gehört nicht hierher,
sondern gibt den Text der Vulgata
(Ex. 12, 11)
wieder
est enim Phase (id est transitus) Domini,
beruhend auf
hebr.
päs̠aḥ,
aram.
pis̠ḥā
‘Passahfest’,
eigentlich
‘das schonende Vorübergehen’
des Herrn bzw. Würgeengels an den Häusern der Israeliten,
die ihre Türen auf Geheiß des Herrn
mit dem Blute des geschlachteten Osterlamms bestrichen
und dadurch kenntlich gemacht haben
(während die Kinder der Ägypter getötet wurden).
Auf dieser Darstellung beruht die Feier des jüdischen Passahfestes.