Phobie, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Phobie · Nominativ Plural: Phobien
Aussprache [foˈbiː]
Worttrennung Pho-bie
Wortbildung
mit ›Phobie‹ als Letztglied:
Aerophobie
· Agoraphobie · Aichmophobie · Androphobie · Anglophobie · Anthropophobie · Arachnophobie · Aviophobie · Basophobie · Bathophobie · Bibliophobie · Erythrophobie · Fotophobie · Frankophobie · Gephyrophobie · Germanophobie · Gynäkophobie · Heterophobie · Homophobie · Hundephobie · Hydrophobie · Hypsiphobie · Hämatophobie · Islamophobie · Kairophobie · Kanzerophobie · Karzinophobie · Klaustrophobie · Kleptophobie · Koprophobie · Lalophobie · Monophobie · Mysophobie · Nekrophobie · Nosophobie · Nyktophobie · Panphobie · Paralipophobie · Pathophobie · Phobophobie · Phonophobie · Photophobie · Pyrophobie · Russophobie · Sitophobie · Situationsphobie · Skotophobie · Spinnenphobie · Tabophobie · Taphophobie · Technophobie · Thalassophobie · Thanatophobie · Topophobie · Toxophobie · Transphobie · Triskaidekaphobie · Urophobie · Venerophobie · Xenophobie · Zoophobie
Duden, GWDS, 1999
Bedeutung
Medizin extreme Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Phobie f. ‘krankhafte Aversion, zwanghaft auftretende Furcht vor bestimmten Gegenständen oder Situationen’. Zu griech. phobé͞isthai (φοβεῖσθαι) ‘sich scheuen, fürchten’ und griech. hýdōr (ὕδωρ) ‘Wasser’ (s. hydro-) werden das Kompositum griech. hydrophóbos (ὑδροφόβος) ‘wasscherscheu’ und das zugehörige Abstraktum griech. hydrophobía (ὑδροφοβία) ‘Wasserscheu’ gebildet, woraus lat. hydrophobia und, über die medizinische Wissenschaftssprache, mit dt. Endung Hydrophobie (18. Jh.). Nach diesem Muster entstehen im 19. Jh. (zunächst vornehmlich im Frz.) Zusammensetzungen, die eine instinktive Abneigung oder Furcht vor Personen bzw. Erscheinungen ausdrücken, vgl. frz. anglophobe Adj. ‘allem Englischen abgeneigt’, anglophobie Subst. ‘Abneigung gegen alles Englische’ (1829), danach im Dt. anglophobisch, Anglophobie (1. Hälfte 19. Jh.), anglophob (20. Jh.). Gegen Ende des 19. Jhs. folgen viele Bildungen im medizinischen Bereich, die krankhafte psychische Aversionen bzw. Zwangsvorstellungen bezeichnen, vgl. Agoraphobie ‘Platzangst’, zu griech. agorá (ἀγορά) ‘Versammlungsplatz, Markt’; Klaustrophobie ‘Angst vor dem Aufenthalt in geschlossenen Räumen’, zu lat. claustrum im Sinne von ‘abgesperrter Bereich, geschlossener Raum’, s. Kloster; Pyrophobie ‘Angst vor Bränden’, zu griech. pȳ́r (πῦρ) ‘Feuer’. -phobie bei Substantiven und -phob bei Adjektiven bleiben als Kompositionselemente weiterhin produktiv. Aus den Substantivbildungen hat sich Phobie als selbständiges Wort im oben genannten Sinne abgelöst (Freud, 1895, frz. phobie f. Ende 19. Jh.).
Thesaurus
Medizin,
Psychologie
Synonymgruppe
Angststörung ·
krankhafte Angst ·
phobische Störung ●
Phobie fachspr., griechisch
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Typische Verbindungen zu ›Phobie‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Phobie‹.
Verwendungsbeispiele für ›Phobie‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Im Rahmen dieser Überlegungen ist die unter den Polen verbreitete antirussische Phobie wenig hilfreich.
[Der Spiegel, 18.05.1987]
Sie testen derzeit eine computerbasierte Therapie zur Behandlung sozialer Phobien.
[Die Zeit, 02.08.2006, Nr. 32]
Viele Künstler sind aber psychisch labil, und es gibt die verrücktesten Phobien.
[Die Zeit, 25.06.2003, Nr. 26]
Je näher das Fest rückt, desto intensiver wird die gemeinsame Phobie.
[Süddeutsche Zeitung, 23.12.2000]
Natürlich gebe es so genannte soziale Phobien, doch seien die immer an bestimmte Situationen gekoppelt.
[Süddeutsche Zeitung, 28.09.2000]
Zitationshilfe
„Phobie“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Phobie>.
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