Rundfunk- oder Fernsehsender (1), der ohne Erlaubnis der zuständigen Behörden Programme sendet oder über das Internet verbreitet
Piratensender
wurden früher besonders mithilfe von Sendeanlagen auf dem Meer außerhalb staatlicher
Hoheitsgebiete betrieben.
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein illegaler Piratensender
Beispiele:
Der deutsche Piratensender »Radio Ijsbeer«,
welcher illegalerweise auf der UKW Frequenz 104,2 sein Programm ausstrahlte,
wurde nach Beschwerden aus den Niederlanden unter Zuhilfenahme der örtlichen
Polizei abgeschaltet. [Piratensender in NRW von Bundesnetzagentur abgeschaltet, 30.07.2019, aufgerufen am 06.05.2020]
In den Gewässern vor Great Barrier
beispielsweise ankerte 1966 das Schiff Tiri,
von dem aus das erste Privatradio Neuseelands sendete. Die Betreiber des
Piratensenders
Radio Hauraki tricksten so die staatliche
Rundfunkbehörde aus, die damals noch das Monopol hatte. [Der Standard, 08.03.2012]
Niemand wäre auf die Idee gekommen, Radiohörer der in den sechziger
und siebziger Jahren verbreiteten, illegalen
Piratensender als Urheberrechtsverletzer
anzusehen. [Verletzen Nutzer von Streaming-Plattformen das Urheberrecht?, 23.12.2011, aufgerufen am 06.05.2020]
Der amerikanische Rock’n’Roll der Fünfziger, aber noch mehr die
englische Beat‑Musik der frühen Sechziger wurde zum Kommunikationsmittel der
deutschen Bürgerkinder, denen ihr Land zu eng, zu autoritär und zu
provinziell geworden war. Die deutschen Radiosender spielten diese Songs
nicht, man musste sie bei den amerikanischen und britischen Soldatensendern
AFN und BFBS
aufschnappen oder bei den Piratensendern, die von der
Nordsee aus ins Land schallten. [Der Spiegel, 02.01.2006, Nr. 1]
Piratensender sind Stationen, die ihre Programme vom
Ausland her senden, um sich so den Sanktionen der einheimischen Behörden zu
entziehen. [Neue Zürcher Zeitung, 17.08.2001]