Plage
f.
‘mühsame, schwere Arbeit, Mühe, anhaltende lästige Beschwerde’,
mhd.
mnd.
plāge,
mhd. auch
pflāge,
vlāge,
mnl.
plāghe
‘himmlische Strafe, Mißgeschick, Qual, Not’,
nl.
plaag,
mengl.
plage,
engl.
plague
‘Qual, Seuche, Pest’
sind Entlehnungen aus
lat.
plāga
‘Schlag, Streich, Hieb, Stoß, Schaden, Wunde’.
plagen
Vb.
‘quälen, belästigen, schinden’,
ahd.
(11. Jh.),
mhd.
mnd.
plāgen,
mnl.
plāghen
‘mit göttlichen Strafen heimsuchen, strafen, züchtigen’,
nl.
plagen,
engl.
to plague,
schwed.
plåga
sind entweder entlehnt aus
kirchenlat.
plāgāre
‘schlagen, verwunden, peinigen’
oder Ableitungen vom
(allerdings erst später bezeugten)
Substantiv
(s. oben).
Sowohl
Plage
als auch
plagen
beziehen sich zunächst
(bis 16. Jh.)
in religiösem Sinne auf von Gott gesandte Strafen,
göttliche Heimsuchungen
(zumal die im Alten Testament beschriebenen
sogenannten biblischen bzw. ägyptischen Plagen,
kirchenlat.
plāgae);
danach stehen Substantiv und Verb in abgeschwächtem Sinne für
‘Last, Mühsal’
bzw.
‘quälen, belästigen’,
reflexiv
‘sich abmühen’.
placken
Vb.
‘lästig quälen, angestrengt und mühselig arbeiten’,
eine umgangssprachliche Intensivbildung
(15. Jh.)
zu
plagen;
heute fast nur noch reflexiv
‘sich abquälen, abmühen’;
dazu
Plackerei
f.
(16. Jh.).