Plakat
n.
‘öffentlich angebrachte, großformatige Bekanntmachung, Maueranschlag, Werbeanzeige’,
Übernahme (16. Jh.) von
mnl.
plackaet,
plackaert
‘schriftliches, gesiegeltes Dokument, obrigkeitliche öffentliche Bekanntmachung’,
nl.
plakaat,
entlehnt aus
mfrz.
frz.
placard
‘(gesiegelte) Urkunde, Akten-, Schriftstück, öffentlich angeschlagene Bekanntmachung’,
zu
mfrz.
frz.
plaquer
‘auflegen, anbringen, überziehen’,
auch
‘ein Siegel anbringen, siegeln’.
Dies geht wiederum zurück auf
mnl.
placken
‘klecksen, (be)sudeln, (be)schmieren, schlagen’
(also wohl auch
‘ein Siegel aufsetzen, eindrücken’),
auch
‘(eine Mauer, eine Wand) mit Lehm, Kalk bewerfen’
(woraus gleichbed.
afrz.
plaquier),
nl.
plakken
‘(an-, auf)kleben’,
abgeleitet von
mnl.
placke
‘Fleck, Klecks, Lappen, Fetzen, Münze’;
vgl.
mnd.
placken
‘ankleben, anheften, einen Flicken auflegen, Flecke machen’,
plack(e),
nd.
Placken
m.
‘Flecken, Lappen, Fetzen’.
Wahrscheinlich sind,
ausgehend von
‘Klecks, Fleck’
und
‘kleben, schmieren, schlagen’,
die genannten Wörter aus der Lehmverarbeitung zu erklären
und geben lautmalend den Vorgang des Bewerfens wieder.
Plakette
f.
‘kleine, meist geprägte Platte mit einer Reliefdarstellung’
(Anfang 20. Jh.),
frz.
plaquette
(16. Jh.),
eigentlich
‘kleine Platte’,
Deminutivum von
mfrz.
frz.
plaque
‘(Metall)platte’,
zu
mfrz.
frz.
plaquer
(s. oben),
hier im Sinne von
‘dünne, flache (Metall)platten zusammendrücken, mit etw. überziehen, belegen’.