platt
Adj.
‘flach, eben’,
übertragen
‘geistlos, nichtssagend’,
ein
nd. Wort,
das zu Anfang des 17. Jhs.
in die Literatursprache aufgenommen wird.
Mnd.
plat,
nd.
platt
‘flach, eben’
stammt aus gleichbed.
mnl.
nl.
plat
(woraus wohl auch vereinzeltes
mhd.
blatevuoʒ;
nhd.
Plattfuß
erst 18. Jh.),
das seinerseits eine Entlehnung von
afrz.
frz.
plat
‘flach, eben’
darstellt.
Das in der gesamten Romania Entsprechungen aufweisende Adjektiv setzt
vlat.
*plattus
‘flach’
(belegt erst im
Mlat.)
voraus,
mit Konsonantendopplung entlehnt aus
griech.
platýs
(
πλατύς)
‘weit, breit, flach, eben’.
plattdeutsch
Adj.
Bezeichnung des
(vor allem durch die zweite Lautverschiebung nicht oder kaum betroffenen)
nördlichen Sprachstandes des
Dt.
(2. Hälfte 17. Jh.).
Zuvor steht der Ausdruck als herabsetzende Bezeichnung
für das im Unterschied zur
hd. Schriftsprache
als Mundart empfundene
Nd.
Es handelt sich um eine volkstümliche Entlehnung
eines im
Nl. aufgekommenen Sprachgebrauchs,
vgl.
nl.
in goede platten duytsche
(1. Hälfte 16. Jh.),
d. h.
‘in vertrauter, verständlicher Sprache’,
danach
‘volkssprachlich einfach und derb’
in Gegenüberstellung zu der
mit Fremdwörtern verzierten höheren niederländischen Sprache.
Zugrunde liegt
nl.
plat
(s. oben),
hier im Sinne von
‘einfach, deutlich, verständlich’,
vgl. Wendungen wie
nl.
ik seggt uw plat,
opt platte,
wozu entsprechend
nd.
platt
Adj.
(17. Jh.)
und substantiviert
Platt
n.
Vgl.
A. Lasch
in: PBB
42 (1917) 134 ff.
plätten
Vb.
‘flach, platt, glatt machen, bügeln’
(18. Jh.),
mnd.
pletten,
Faktitivum zum Adjektiv.
Plätte
f.
‘Bügeleisen’
und
gleichbed.
Plätteisen
n.
(beide 18. Jh.),
älter
(mundartlich)
Platteisen.