(besonders von Calvin als Lehre vertretene) göttliche Vorherbestimmung hinsichtlich der Seligkeit oder Verdammnis des einzelnen Menschen
Prädestination, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Prädestination · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Prä-des-ti-na-ti-on
Wortzerlegung
↗prädestinieren
↗-ation
Wortbildung
mit ›Prädestination‹ als Erstglied:
↗Prädestinationslehre
Herkunft aus gleichbedeutend praedēstinātiokirchenlat < praedēstinārekirchenlat ‘im Voraus bestimmen’ (prädestinieren)
Duden GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
bildungssprachlich das Geeignetsein, Vorherbestimmtsein für ein bestimmtes Lebensziel, einen Beruf o. Ä. aufgrund gewisser Fähigkeiten, Anlagen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
destinieren · Destination · prädestinieren · Prädestination
destinieren
Vb.
‘bestimmen, anordnen’,
entlehnt (16. Jh.) aus gleichbed.
lat.
dēstināre,
einem Kausativum zu
lat.
stāre
(statum)
‘stehen’;
heute unüblich.
Gebräuchlich noch die Ableitung
Destination
f.
‘Bestimmung, Auftrag, Endzweck’,
entlehnt (18. Jh.) aus
lat.
dēstinātio
(Genitiv
dēstinātiōnis)
‘Bestimmung, Festlegung’.
prädestinieren
Vb.
‘vorherbestimmen’,
entlehnt (16. Jh.) aus
kirchenlat.
praedēstināre
‘im voraus bestimmen’,
zu
lat.
dēstināre
(s. oben)
und s.
↗prä-.
prädestiniert sein
‘vorherbestimmt, vorzüglich geeignet sein’.
Prädestination
f.
‘(göttliche) Vorherbestimmung, das Vorherbestimmtsein’,
entlehnt aus gleichbed.
kirchenlat.
praedēstinātio
(Genitiv
praedēstinātiōnis).
Thesaurus
Synonymgruppe
↗Bestimmung
·
↗Fatum
·
↗Fügung
·
↗Geschick
·
↗Karma (buddh.)
·
↗Kismet (islam.)
·
↗Los
·
Prädestination
·
↗Schicksal
·
↗Schickung
·
↗Vorbestimmung
·
↗Vorherbestimmung
·
↗Vorsehung
·
↗Zufall
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Prädestination‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Prädestination‹.
Verwendungsbeispiele für ›Prädestination‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Gewisse Widersprüche (etwa hinsichtlich der Prädestination) hat die spätere Theologie harmonisierend hinweggedeutet.
Spuler, B.: Koran. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1960], S. 25865
Aus dieser calvinischen Betonung der Prädestination ergibt sich eine neue Schätzung der Werke.
Heimpel, Hermann: Luthers weltgeschichtliche Bedeutung. In: ders., Der Mensch in seiner Gegenwart, Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht 1957 [1946], S. 146
Diese Lehre von der Prädestination des Kunstwerkes trennt das Werk plötzlich los vom Leben des Schöpfers.
Rubiner, Ludwig: Ferruccio Busonis Musikästhetik. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1910], S. 16685
Auch wer nur wenig von Calvin weiß, hat jedenfalls von seiner Lehre der »doppelten Prädestination« gehört.
Die Zeit, 06.07.2009, Nr. 27
Ja, bekräftigt John Woo, Inspiration und Kreativität vertragen sich durchaus mit der Prädestination.
Süddeutsche Zeitung, 22.01.2004
Zitationshilfe
„Prädestination“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Pr%C3%A4destination>, abgerufen am 02.03.2021.
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