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Präpotenz, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Präpotenz · Nominativ Plural: Präpotenzen · wird selten im Plural verwendet
Aussprache [pʀɛpoˈtɛnʦ]
Worttrennung Prä-po-tenz
formal verwandt mitpräpotent
Herkunft aus praepotentialat ‘vorzügliche Macht’

Bedeutungsübersicht

  1. 1. [meist A , abwertend] präpotente Einstellung, präpotentes Verhalten
  2. 2. [seltener] [bildungssprachlich] präpotente Art
DWDS-Vollartikel

Bedeutungen

1.
meist A , abwertend präpotente (1) Einstellung, präpotentes (1) Verhalten
Beispiele:
Meiner Erfahrung nach sind Personen, die durch eigenen Fleiß einen Aufstieg geschafft haben, weniger anfällig für Arroganz und Präpotenz. [Gedankenspiele: Dann schon lieber Pöbel, 29.08.2021, aufgerufen am 01.05.2022]
Das ist pure Überheblichkeit und Präpotenz, mit der wir in unserer Gesellschaft und in dieser Situation schon gar recht wenig anfangen. [»Wir tragen soziale Verantwortung«, 02.11.2020, aufgerufen am 24.04.2022]
Warum sprechen Wissende stets eine Sprache, die man überhört, während Präpotenz offene Ohren findet. [Der Standard, 21.09.2012]
Präpotenz, Arroganz und Hochnäsigkeit waren […] an der Tagesordnung. [Hannes Kartnig – »Ich war so ein Trottel«, 18.02.2012, aufgerufen am 24.04.2022]
Und dieser Blick auf die kleinen Tyrannen verdüstert sich weiter, wenn er um die Erde schweift und in den archaischeren Ländern innehält, in denen die Jungen als bevorzugt, die Mädchen aber als zweite Wahl, wenn nicht als unerwünschter Nachwuchs gelten. Während man dort die Jungen hätschelt, um so erst recht ihre Präpotenzen zu fördern, werden die Mädchen schlechter ernährt, in der Ausbildung vernachlässigt, in ihren Lüsten beschnitten und ihrem Selbstbewußtsein klein gehalten. [Süddeutsche Zeitung, 18.04.1998]
2.
seltener, bildungssprachlich präpotente (2) Art
Beispiele:
»Die Präpotenz des Willens«, so kommentiert T[…] trocken, »die von den Gegenwartskünstlern geltend gemacht wird, fällt offenkundig in die narzißtische Kategorie; es ist der Wille eines unterentwickelten Ichs, das nicht auf die Notwendigkeit reagiert.« [Die Zeit, 07.09.1990]
Frauen schreiben sich ein ins kollektive Bildgedächtnis und bestreiten die Präpotenz der Macker. [Der Tagesspiegel, 25.02.2020]
Eine geradezu grandiose, wenn auch statische Performance zum ambivalenten Verhältnis von Natur und Mensch bietet der nordische Pavillon selbst. In dieser Kathedrale einer nicht nur gedeihlichen Koexistenz illustrieren die hoch aufragenden, inmitten des brutalistisch‑eleganten Betonbaus gnadenlos gefangenen Bäume das unentwegt dynamisierte Konzept, sich die Natur untertan zu machen. Oder signalisieren sie vielmehr die nie versiegende Unbezwingbarkeit der Natur, behaupten sich, kühn das Dach durchstossend? Besonders in diesem Jahr ist die eindrucksvolle Architektur des grundsätzlich ob seiner Präpotenz schwer zu bespielenden Gebäudes ein starker Bestandteil der Präsentation. [Neue Zürcher Zeitung, 08.06.2019]

letzte Änderung:

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Präpotenz · Übermächtigkeit
Zitationshilfe
„Präpotenz“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Pr%C3%A4potenz>.

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