Pracht, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Pracht · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Wortbildung
mit ›Pracht‹ als Erstglied:
Prachtaufzug
· Prachtausgabe · Prachtband · Prachtbarbe · Prachtbau · Prachtbeleuchtung · Prachtbibel · Prachtbrücke · Prachtbursche · Prachtdruck · Prachteinband · Prachtentfaltung · Prachtexemplar · Prachtfink · Prachtgewand · Prachtjunge · Prachtkerl · Prachtkind · Prachtkäfer · Prachtleben · Prachtliebe · Prachtmensch · Prachtmädchen · Prachtmädel · Prachtnelke · Prachtsaal · Prachtstraße · Prachtstück · Prachtweib · Prachtwerk · prachtliebend · prachtvoll · prächtig
· mit ›Pracht‹ als Letztglied: Blumenpracht · Blätterpracht · Blütenpracht · Farbenpracht · Haarpracht · Lockenpracht · Marmorpracht · Sonnenpracht · Winterpracht
· mit ›Pracht‹ als Letztglied: Blumenpracht · Blätterpracht · Blütenpracht · Farbenpracht · Haarpracht · Lockenpracht · Marmorpracht · Sonnenpracht · Winterpracht
Mehrwortausdrücke
eine wahre Pracht sein
eWDG
Bedeutung
Glanz, Herrlichkeit, strahlende Schönheit im Aussehen, in der Ausstattung einer Sache
Beispiele:
die Pracht eines Schlosses, einer Barockkirche
die verschwenderische, blendende, üppige Pracht der Ausstattung, Gewänder, Farben
die weiße Pracht einer Winterlandschaft
die kalte, steife (= keine Behaglichkeit, Gemütlichkeit verbreitende) Pracht der Räume
die Pracht einer Opernaufführung bestaunen
die Tulpen standen in voller Pracht
die Fürsten entfalteten große Pracht, während das Volk darbte
umgangssprachlich, übertragen
Beispiele:
es war eine wahre Pracht (= war herrlich, großartig), wie er ihm die Meinung sagte
sie ließ ihn abblitzen, dass es eine Pracht war
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Pracht · prächtig · prachtvoll
Pracht f. ‘strahlende Schönheit im Aussehen, in der Ausstattung, prunkvoller Glanz, Aufwand’, ahd. (8. Jh.), mhd. asächs. braht ‘Lärm, Geschrei, Getöse’, frühnhd. bracht, pracht (mnd. bracht ‘Krach, Lärm, Pracht, Herrlichkeit’, pracht ‘Herrlichkeit’ und nl. pracht ‘Staat, Prunk’ sind aus dem Hd., dän. pragt und schwed. prakt aus dem Mnd. entlehnt). Dazu stellen sich asächs. brahtum ‘Lärm, Gedränge’, aengl. breahtm, bearhtm ‘Schrei, Geräusch’, ohne ableitendes t mhd. brach, mnd. anord. brak ‘Krach, Lärm’, asächs. brakon, anord. braka ‘krachen, lärmen’. Sie führen mit brechen (s. d.) auf ie. *bhreg̑- ‘brechen, krachen’, wozu auch lat. frangere (frāctum) ‘(zer)brechen’, fragor ‘das Zerbrechen, Krachen, Getöse’, suffrāgium ‘Abstimmung, lärmender Beifall’, mir. braigid ‘furzt’, lit. brāškė́ti ‘knistern, knarren knacken’, lett. brākšḳēt ‘dröhnen, krachen’ gehören. Die Form Pracht hat Luther gegenüber Bracht durchgesetzt. Das ursprünglich mask. Geschlecht, noch häufig im 18. Jh., hält sich im Obd., fem. Gebrauch setzt sich vom Omd. aus durch, wo er schon im 14. Jh. gilt. Die ursprüngliche Bedeutung ‘Lärm’ hält sich schriftsprachlich bis ins 16. Jh., doch ist seit der Mitte des 16. Jhs. allein die neue Bedeutung ‘Prunk, Glanz’ üblich, die sich aus Wendungen wie Pracht haben, führen, treiben (bei lauten, glänzenden Aufzügen) entwickelt haben dürfte. – prächtig Adj. ‘stattlich, großartig, vortrefflich, sehr schön’, anfangs auch ‘großtuend, hochmütig, stolz’ (16. Jh.). prachtvoll Adj. ‘prächtig’ (18. Jh.).
Thesaurus
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
Gepränge ·
Glanz ·
Herrlichkeit ·
Pomp ·
Pracht ·
Prachtentfaltung ·
Prunk und Pomp ·
Prunk und Pracht ·
Prunk und Protz ●
Protz abwertend ·
Prunk Hauptform
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Pracht‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Pracht‹.
Fürstenhof
Glanz
Glaube
Herrlichkeit
Medici
Pomp
Prunk
Rittertum
Winterhimmel
Wintersternbild
Zeremoniell
all
barock
blühend
einstig
funkelnd
glitzernd
höfisch
imperial
märchenhaft
orchestral
orientalisch
verblichen
verschwenderisch
voll
weisse
weissen
weiß
Üppigkeit
üppig
Verwendungsbeispiele für ›Pracht‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Was gäbe ich dafür, einmal durch diese Pracht zu streichen.
[Jentzsch, Kerstin: Seit die Götter ratlos sind, München: Heyne 1999 [1994], S. 269]
Aber ihre Kirchen stellten sie in großer Pracht immer dort wieder auf, wo sie eingestürzt waren.
[Nadolny, Sten: Die Entdeckung der Langsamkeit, München: Piper 1983, S. 99]
In einigen dieser Tänze zeigt sich die Kraft in ihrer vollen Pracht.
[Donostia, P. José Antonio de: Basken. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1951], S. 20839]
Doch Pracht habe es auch diesmal abgelehnt, sich zu beteiligen.
[Der Spiegel, 01.10.1984]
Wie fremd fühlt man sich da, wie geniert einen diese Pracht!
[Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 07.03.1925]
Zitationshilfe
„Pracht“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Pracht>.
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Pracherei Pracher Powidltatschkerl Powidltascherl Powidlkolatsche |
Prachtaufzug Prachtausgabe Prachtband Prachtbarbe Prachtbau |
selten | häufig | |||||
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2023)