Presse
f.
‘Gerät zum Ausdrücken von Saft, Öl, typographische Druckmaschine, Gesamtheit der Zeitungen und Zeitschriften’.
Aus einem zu
lat.
premere
(
pressum)
‘drücken, pressen, bedrängen’
und dem Intensivum
lat.
pressāre
‘drücken’
(s.
pressen)
gebildeten
lat.
pressōrius
‘zum Ausdrücken, zum Keltern dienlich’
entsteht das substantivierte Neutrum
spätlat.
pressōrium
‘Presse, Kelter’
(vgl. daraus hervorgegangenes
afrz.
frz.
pressoir
‘Kelter’);
aus dieser
lat. Form
(mit Suffixwechsel?)
ist
ahd.
pressāri,
fressāri
‘Kelter’
(9. Jh.)
entlehnt.
Daneben steht ein
(wohl schon im
Spätlat. entstandenes)
mlat.
pressa
‘Gewalt, Druck, Ungestüm’,
das
afrz.
presse
‘Gedränge, Menge’
und
‘Presse, Kelter’
ergibt.
Mlat.
pressa
wird entlehnt als
ahd.
fressa
‘Bedrängnis’
(11. Jh.,
unter Einfluß von
lat.
pressūra
‘das Drücken, Pressen des Weins, Öls’,
spätlat.
‘Bedrängnis’)
und
‘Presse, Kelter’
(unter Einfluß von älterem
fressāri,
s. oben)
sowie
ahd.
pressa
‘Kelter’
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
frühnhd.
presse
‘Weinpresse, Kelter’
und
(wohl nach
afrz.
presse,
im
Nhd. nur noch mundartlich)
‘Schar, Gedränge’.
Anfang des 16. Jh.
bezeichnet das Substantiv im
Dt. und im
Frz.
auch die Presse der Buchdrucker
und wird von daher übertragen zu
‘Gesamtheit der Druckerzeugnisse’;
es ist dann besonders für
‘Gesamtheit der Zeitungen und Zeitschriften’
(im
Dt. Mitte 18. Jh.),
schließlich überhaupt für
‘Zeitungswesen’
(Mitte 19. Jh.)
gebräuchlich.
–
Pressefreiheit
f.
(20. Jh.),
zuvor
Preßfreiheit
(2. Hälfte 18. Jh.).