Prinz
m.
‘nichtregierendes Mitglied eines Fürstenhauses’,
besonders
‘Sohn eines regierenden Fürsten’.
Mhd.
prinz(e)
‘Fürst, Herrscher, Statthalter’
ist wie
mnd.
prince,
prinse,
mnl.
prince,
prinse,
prinche
(
nl.
prins)
Übernahme von
afrz.
prince
‘Fürst, Vornehmster, Oberster’
(
frz.
prince
‘Fürst, Prinz’).
Dieses beruht auf Entlehnung von
lat.
prīnceps
‘der Erste in der Rangfolge, der Vornehmste, Urheber, Oberhaupt, Herrscher, Fürst’,
auch Ehrentitel des römischen Kaisers
(aus
*prīmo-caps
‘die erste Stelle einnehmend’,
vgl.
lat.
prīmus
‘der erste, vorderste’
und
capere
‘nehmen, fassen, ergreifen’).
Im
Nhd. steht
Prinz,
Printz(e),
dem älteren
frz. Gebrauch entsprechend,
zunächst weiterhin (mehrfach noch im 18. Jh.) allgemein für
‘Fürst’,
entwickelt aber daneben seit Beginn des 17. Jhs.
die spezielle Bedeutung
‘Sohn eines Fürsten’
(namentlich
‘Thronfolger’),
wohl nach dem Vorbild von
(gleichfalls auf das
Frz. zurückgehendem)
engl.
prince
‘König, Fürst’,
das seit dem 14. Jh. dem englischen Thronfolger
(wegen der ihm übertragenen walisischen Fürstenwürde,
vgl.
engl.
Prince of Wales,
eigentlich
‘Fürst von Wales’),
vom frühen 17. Jh. an jedoch auch
den anderen Söhnen des Königs als Titel zukommt.
Prinzessin
f.
‘weibliches nichtregierendes Mitglied eines Fürstenhauses, Fürstentochter’
(Anfang 17. Jh.),
zusätzlich mit
dt. Suffix versehene Weiterbildung von
nhd.
Prinzesse
(so noch Ende 17. Jh.,
doch zu dieser Zeit auch schon
Prinzeß,
das neben
Prinzessin
bis ins 19. Jh. fortlebt);
zuerst (15. Jh.) nachzuweisendes
niederrhein.
princesse
(vgl.
nl.
prinses)
ist entlehnt aus
afrz.
frz.
princesse
‘Fürstin, Fürstentochter’,
der femininen Ableitung von
afrz.
prince.