Prise
f.
‘kleine Menge von pulvriger oder feinkörniger Substanz, im Seekrieg aufgebrachtes Handelsschiff oder auf diesem befördertes Handelsgut, Beute’
(bis ins 17. Jh. oft
diphthongiert
Preis,
Preise),
Übernahme von
afrz.
frz.
prise
‘das (Weg)genommene, Ergriffene, Beute, Fang’,
mfrz.
frz.
auch
‘kleine (mit den Fingern ergriffene) Menge, Dosis (von Medikamenten, Schnupftabak)’,
zunächst
(seit 1. Hälfte 15. Jh.)
‘Plünderung, Beute’,
vor allem in Fügungen wie
preis sein,
werden,
machen
(s.
↗
preisgeben),
dann
(wie
mnd.
prīs,
prīse
‘genommene Schiffe, Beute’)
speziell für
‘aufgebrachtes feindliches Schiff, Kriegsbeute’
(Mitte 16. Jh.),
später allgemein
‘kleine Menge’
von Schnupftabak, Gewürz
(Anfang 18. Jh.).
Afrz.
frz.
prise
ist die fem. Form des substantivierten Part. Perf. von
afrz.
frz.
prendre
‘nehmen, (er)greifen’,
aus
lat.
prehendere,
kontrahiert
prēndere
‘(an)fassen, (an-, er)greifen, nehmen’.
Reprise
f.
‘Zurückeroberung (im Seekrieg), Wiederaufnahme (eines Bühnenstücks), zu wiederholender Teil (eines Musikstücks)’,
Entlehnung (17. Jh.) von gleichbed.
frz.
reprise,
zu
frz.
reprendre
‘wieder nehmen, zurücknehmen, wieder aufnehmen’,
aus
lat.
reprehendere
(s.
↗
Repressalie).