Mitte der 1970er Jahre (in London) entstandene Bewegung, deren Mitglieder eine anarchistische, nonkonformistische und provokatorische Lebenseinstellung haben
Grammatik: nur im Singular
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: wahrer Punk
als Genitivattribut: der Geist, die Geschichte, die Zeit, der Tod des Punk
Beispiele:
Spätestens seit der Erfindung von Punk Mitte
der 70er Jahre in London haben Jugendliche entdeckt, daß man sich gegen die
bürgerliche Gesellschaft ganz hervorragend mit einem Outfit abgrenzen kann,
das diese als häßlich und unästhetisch empfindet. [Berliner Zeitung, 12.03.1999]
Punk, das ist nicht nur Musikstil oder Mode,
Provokation oder Irokesenschnitt, sondern in den meisten Fällen eine
Lebenseinstellung. [Der Spiegel, 17.08.2017 (online)]
Punk war eine Erfindung der Suburbs, inmitten urbaner
Verwahrlosung und – in London – gegen die offizielle Kultur einer als hohl
empfundenen Majestätshuldigung gerichtet: ein Symptom gesellschaftlicher
Hoffnungslosigkeit. [Süddeutsche Zeitung, 08.07.2008]
Die blonden Haare seien ihm »vom vielen Färben ausgefallen«, sagt er,
aber was Punk bedeutet, kann er leicht erklären:
»Punk ist Provokation. Sonst nichts.« Die
silbernen Stacheln auf den schwarzen Lederarmbändern an seinen Handgelenken,
die bis zu 20 Zentimeter hohen schwarzen und grünen Irokesenstacheln auf den
Köpfen seiner Freunde, sie wirken wie Verteidigungsspitzen. Aber wogegen?
»Gegen die Spießer, die Bonzen und die Faschisten«, sagt René. [Süddeutsche Zeitung, 07.08.1995]
Punk wurde erklärt als: Ästhetik der Langeweile,
Spektakel der Entgrenzung, Arbeitslosen‑Rock und Reflex einer für viele
Teenager unbewohnbar gewordenen Gegenwart. Doch bevor sich eine schlüssige
Theorie herausschälte, war alles schon wieder vorbei. Die heroische Phase
des Punks endete in England 1977, in der
Bundesrepublik 1980. [Die Zeit, 06.06.1986]