Racker
m.
‘Kind, das gern Schabernack treibt, lustige Streiche, kleine Dummheiten macht, Schlingel’.
Mnd.
racker,
racher
‘der den Unflat Fortschaffende, Abtrittsfeger, Abdecker, Schinder, Totengräber’
(vgl.
mnd.
racke,
rache
‘Kot, Dreck, Unflat’),
nd.
Racker
‘Schinder, Henkersknecht’
gehört zu
mnd.
racken,
rachen
‘den Unflat zusammenfegen, fortschaffen’,
einer Intensivbildung zu
mnd.
rāken
‘zusammenscharren, umwühlen, graben’
(zur Etymologie s.
↗
Rechen).
Schon im
Mnd. wird das Substantiv
als Schimpfwort in verschiedenen Abstufungen
für Menschen und Tiere verwendet
(vgl. auch
nl.
rakker
‘Henkersknecht’,
dann
‘Taugenichts, Range’),
dringt in die
md. und
obd. Mundarten ein
und geht in der 2. Hälfte des 18. Jhs. in die Literatursprache über.
Fortan wird es in abgeschwächter Bedeutung Kindern zugerufen
und schließlich allein auf diese beschränkt.
rackern
Vb.
‘schwer arbeiten, sich abmühen, plagen’,
eigentlich
‘wie ein Racker (Abdecker) arbeiten’,
in
md. und
obd. Mundarten zum Schimpfwort
Racker
gebildet
und Anfang des 19. Jhs. in die Literatursprache eingegangen;
zur gleichen Zeit begegnet verstärktes
abrackern
Vb.
reflexiv.