Eigenschaft von (nicht stabilen) Atomkernen, zu zerfallen und dabei ionisierende Strahlung auszusenden; die durch diesen Prozess entstehende Strahlung
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: künstliche, natürliche Radioaktivität; erhöhte, gemessene, geringe, hohe Radioaktivität; austretende, freigesetzte Radioaktivität
als Akkusativobjekt: Radioaktivität freisetzen; Radioaktivität entdecken, feststellen, messen
in Präpositionalgruppe/-objekt: die Abgabe, das Austreten, das Entweichen, die Freisetzung von Radioaktivität; ein Grenzwert für Radioaktivität; etw. auf Radioaktivität untersuchen
mit Genitivattribut: Radioaktivität des Bodens, der Luft, des Wassers
als Aktivsubjekt: die Radioaktivität entweicht, geht zurück, klingt ab, nimmt ab, steigt an, tritt aus
hat Präpositionalgruppe/-objekt: Radioaktivität in der Atmosphäre, in Lebensmitteln, in der Luft, in der Umwelt
als Genitivattribut: die Entdeckung, Messung, die Auswirkungen, Gefahren der Radioaktivität; der Anstieg der Radioaktivität
Beispiele:
Dass frische Lebensmittel radioaktiv sind, ist an sich […] nichts Besonderes. Sie nehmen die radioaktiven Stoffe aus der Erde auf, jedoch meistens nur in sehr geringen Dosen. Man spricht hier von einer natürlichen Radioaktivität, die erstmal nicht gefährlich sein muss. [Der Grund, warum Sie maximal zwei Paranüsse am Tag essen sollten, 02.07.2021, aufgerufen am 02.07.2021]
Radioaktivität
[Überschrift] Im Zusammenhang mit Strahlung gibt es verschiedene Einheiten und Begriffe. Die Einheit für die Radioaktivität heißt Becquerel (Bq), sie gibt die Anzahl der Atome an, die pro Sekunde zerfallen. Ein solcher Zerfall setzt Alpha‑, Beta‑ oder Gammastrahlung frei, die Lebewesen schädigen kann. Die radioaktive Kontamination von Luft, Wasser oder Lebensmitteln wird meist in Becquerel pro Kilogramm, pro Kubikmeter oder pro Quadratmeter angegeben. Um die gesundheitliche Gefährdung des Menschen abschätzen zu können, werden die gemessenen Aktivitäten in sogenannte Dosen umgerechnet, die Einheit hierfür heißt Sievert. [Süddeutsche Zeitung, 26.04.2021]
Antoine Henri Becquerel entdeckte 1896 die Radioaktivität, weil eine Fotoplatte, die neben Uransalz abgelegt worden war, durch dieses belichtet wurde. Dieser ionisierenden Strahlung schrieb man gute Wirkungen zu, ja man nutzte sie sogar im Haushalt. [Fränkischer Tag, 24.10.2020]
Radioaktivität wird auf Basis des Internationalen Einheitensystems SI gemessen. Die SI‑Einheit heißt Sievert. 1 Sievert (Sv) = 1.000 Millisievert (mSv) = 1.000.000 Mikrosievert (µSv). Eine Strahlenbelastung in Höhe von 350 mSv war bei der Tschernobyl‑Katastrophe vor 25 Jahren für die Behörden Anlass, die Menschen aus den betroffenen Gegenden in Sicherheit zu bringen. Der Mensch ist normalerweise einer natürlichen Strahlung von etwa 2 mSv pro Jahr ausgesetzt. [Wer braucht einen Geigerzähler, 25.03.2011, aufgerufen am 01.09.2020]
Am späten Abend wurde am Haupttor des Atomkraftwerks [in Fukushima] eine erhöhte Radioaktivität von 3.130 Mikrosievert gemessen, wie die [japanische] Nachrichtenagentur Kyodo meldete – dies sei doppelt so hoch wie der zuvor gemessene Höchstwert. [Die Welt, 15.03.2011]
[…] gelöst wurde das Problem der Radioaktivität erst 1902 von [Ernest] Rutherford, der […] erklärte, daß die radioaktiven Atome zerfallen, wobei Bruchstücke von ihnen als Strahlen in den Raum geschleudert werden. Wie die magnetische Ablenkbarkeit der Strahlen zeigt, sind diese Bruchstücke positiv oder negativ elektrisch geladen[…]. [Die Zeit, 16.10.1947]