als Trennungslinie dienender schmaler, grasbewachsener Streifen zwischen zwei Feldern oder an Feldwegen
Rain, der
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Rain · rainen · anrainen · Anrainer · Flurbereinigung
Rain
m.
‘unbebauter Grasstreifen als Ackergrenze, begrenzende Bodenerhöhung’,
ahd.
rein
(9. Jh.;
auch in
ahd.
reinifano
‘Rainfarn, Heilkraut’,
eigentlich
‘Grenzfahne’,
wegen des hohen Wuchses und des doldenartigen Blütenstandes
als Grenzzeichen angesehen,
9. Jh.),
mhd.
mnd.
rein,
mnl.
rein,
reen
(nl.
noch in
reengenoot
‘Besitzer angrenzenden Landes’)
und
anord.
rein(a)
f.,
schwed.
ren
sind als Bildungen mit dem Suffix
ie.
-no-
wohl vergleichbar mit
mir.
rōen
‘Weg, Bergkette’,
bret.
run
‘Erhöhung, Hügel’
und weiter mit
lat.
rīma
‘Ritze’,
lit.
raiveė͂,
rieveė͂
‘Rille, Riefe, Streif’,
lett.
rieva
‘Vertiefung, Falte, Furche’.
Alle Formen dürften als unterschiedliche Ableitungen von der Wurzel
ie.
*rei-
‘ritzen, reißen, schneiden’
(zu der auch
reif,
Reihe
und
Riege,
s. d.,
gehören)
anzusehen sein.
Die im Obd.
schon seit ahd. Zeit übliche Schreibung mit
-ai-
setzt sich im 18. Jh. auf
Gottscheds
Vorschlag
(in dem Bestreben, Homonyme orthographisch zu unterscheiden)
allmählich durch
(s. auch
Laib,
Laich,
Saite,
Waise).
rainen
Vb.
‘ab-, umgrenzen, angrenzen, jmds. Feldnachbar sein’,
ahd.
(Hs. 15. Jh.),
spätmhd.
reinen;
anrainen
Vb.
(16. Jh.);
Anrainer
m.
‘Nachbar, Anlieger’
(16. Jh.).
Dazu wohl auch heute als zu
reinigen,
bereinigen
(s.
rein)
gehörig empfundenes
Feld-,
Flurbereinigung
f.
‘Festsetzung der Ackergrenzen, zweckdienliche Einteilung der Fluren, Felder, besonders Zusammenlegung von zersplittertem Landbesitz’
(19. Jh.);
vgl.
spätmhd.
bereinen
‘abgrenzen’,
schweiz.
Berain
‘Verzeichnis der Grundstücke mit Beschreibung der Grenzen’.
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Verwendungsbeispiele für ›Rain‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Denn Heavy Rain ist zwar großartig, ich kenne aber niemanden, der es zweimal gespielt hat.
[Die Zeit, 14.08.2013, Nr. 31]
Dass Whistler heute ist, was es ist, hat viel mit einem Mann namens Al Raine zu tun.
[Die Zeit, 02.02.2009, Nr. 05]
Und es fing gegen Rain ja auch alles ganz ordentlich an.
[Süddeutsche Zeitung, 08.05.2000]
Doch mit "Purple Rain" von Prince riß er diesmal alle vom Hocker!
[Bild, 16.01.2006]
Oder die Baronin zieht mich am Arm von der Straße weg auf einen Rain.
[Johst, Hanns: Die Torheit einer Liebe, München: Langen Müller 1942 [1930], S. 181]
Zitationshilfe
„Rain“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Rain>.
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