salopp, abwertend Anfall von leichter Verrücktheit, verrückte Laune, verrückter Einfall, Klaps
Rappel, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Rappels · Nominativ Plural: Rappel
Aussprache
Worttrennung Rap-pel (computergeneriert)
Wortbildung
mit ›Rappel‹ als Erstglied:
Rappelkopf
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
rappeln · aufrappeln · Rappel · rappelig · Rappelkopf · rappelköpfig · rappelköpfisch
rappeln
Vb.
‘klappern, rasseln’
(17. Jh.),
reflexiv
‘sich (mühsam) bewegen, sich aufraffen’
(18. Jh.)
vereint in sich wohl einerseits lautnachahmendes,
mit iterativem
l-Suffix
und Konsonantengemination gebildetes
nd.
rappeln
‘rasseln, klappern’
(vgl. entsprechendes
mhd.
raffeln
‘lärmen, klappern, schelten’
sowie
engl.
to rap
‘klopfen’)
und andererseits zu
mnd.
rāpen
‘raffen’,
md.
rappen
‘gewaltsam an sich reißen’
(16. Jh.)
gebildetes
nd.
rappeln
‘sich aufraffen, bewegen, an sich reißen’
(s.
raffen).
Aus
‘lärmen’
entwickelt sich die Bedeutung
‘nicht recht bei Verstande, verrückt sein’
(18. Jh.,
doch wohl älter,
s. unten
rappelig,
rappelköpfig);
vgl.
es rappelt bei jmdm.
aufrappeln
Vb.
reflexiv
‘sich aufraffen’
(18. Jh.).
Rappel
m.
‘Verrücktheit, plötzlich aufsteigender Zorn’
(19. Jh.);
älter mundartlich
Rappel
f.
‘Klapper, Flachsraufe’.
rappelig
Adj.
‘verrückt, nervös, unruhig’
(17. Jh.).
Rappelkopf
m.
‘eigensinniger, störrischer, zum Jähzorn neigender Mensch’,
rappelköpfig
Adj.
‘eigensinnig, störrisch, jähzornig’
und gleichbed.
rappelköpfisch
Adj.
(alle 17. Jh.);
vielleicht aus der Sprache der Pferdezüchter,
wo
rappelköpfisch
‘am Koller leidend’
neben
kollerig
gebraucht wird.
Thesaurus
Synonymgruppe
Anfall
·
Wutausbruch
●
(seine) dollen (oder: dullen) fünf Minuten (haben)
ugs.
·
Koller
ugs.
·
Rappel
ugs.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Rappel‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Rappel‹.
Verwendungsbeispiele für ›Rappel‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das schrille Rappeln eines Weckers ist nicht gerade dazu angetan, den Morgen zu versüßen.
[Bild, 11.04.1998]
Ich dachte, ich bekomme sofort einen Rappel und kriege Heimweh.
[Süddeutsche Zeitung, 17.07.1995]
Im dunklen Bogen hallt die Stimme wider, begleitet von einem dünnen Rappeln.
[Die Zeit, 14.03.1986, Nr. 11]
Sie sei selbst dann noch glücklich, wenn er seinen "Rappel" kriege und rund um die Uhr an seinen Militärmaschinen sitze.
[Der Tagesspiegel, 18.11.1999]
Dort findet sich unter den Test‑Effekten auch das Rappeln einer Kettensäge.
[C't, 1997, Nr. 12]
Zitationshilfe
„Rappel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Rappel>.
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