auf Rassismus (1) beruhende Politik der Trennung der Lebensbereiche von Angehörigen verschiedener als Rasse (2) bezeichneter Großgruppen von Menschen
siehe auch Segregation (a)
Die Anwendung des Begriffes Rasse (2) auf Großgruppen von Menschen wird in jüngster Zeit teilweise als
unangemessen empfunden, vor allem wenn der Verdacht besteht, dass damit eine
allgemeine Vorstellung von der Höher- oder Geringerwertigkeit bestimmter Gruppen von
Menschen
aufgrund
gewisser körperlich-biologischer oder ethnischer Merkmale
verbunden ist.
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine strikte, strenge, gesetzliche, institutionalisierte Rassentrennung
als Akkusativobjekt: die Rassentrennung aufheben, aufrechterhalten
in Präpositionalgruppe/-objekt: der Kampf, Protest gegen die Rassentrennung
als Genitivattribut: das Ende, die Abschaffung der Rassentrennung
in Koordination: Rassentrennung und Diskriminierung, Armut, Sklaverei
Beispiele:
Zu diesem Zeitpunkt [Anfang der 1960er Jahre] war Rassentrennung im Süden
[der USA] und Diskriminierung fast überall
im Lande die gesellschaftliche Normalität. Farbige Amerikaner mussten im
Süden in eigenen Sektionen der Restaurants essen, ihre Kinder eigene Schulen
besuchen, und die öffentlichen Trinkwasserspender waren gekennzeichnet mit
»weiss« oder »farbig«. [Neue Zürcher Zeitung, 02.11.2008]
Noch nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Demokraten gleichzeitig die
Partei des sozialen Fortschritts und der
Rassentrennung in Alabama, Arkansas und
Louisiana. Das änderte sich freilich dramatisch, als die schwarze
Bürgerrechtsbewegung siegte und der demokratische Präsident Lyndon B.
Johnson anno 1964 den »Civil Rights Act« unterschrieb. [Die Welt, 19.08.2019]
Im Südafrika der Apartheid herrscht strenge
Rassentrennung, die Grenze verläuft hier nicht
durchs Land, sondern durch die Institutionen, Behörden und den gesamten
Alltag. [Süddeutsche Zeitung, 19.10.2018]
Vor allem Afroamerikaner sahen es als Heuchelei an, gegen die
Diskriminierung von Juden in Deutschland zu protestieren, während
Rassentrennung in den USA zum Alltag gehörte. [Der Spiegel, 25.05.2015 (online)]
Die Probleme Südafrikas sind in Kapstadt nicht zu übersehen. Die
Rassentrennung ist abgeschafft, aber die Folgen
sind längst nicht überwunden. Zwölf Prozent der Bevölkerung Südafrikas sind
Analphabeten, in den Townships leben Hunderttausende in Elendshütten, es
gibt 2,5 Millionen Waisenkinder im Land. [Der Spiegel, 28.06.2010]
[Der südafrikanische Präsident] De Klerk
wiederholte seine Zusage, daß Rassentrennung in
öffentlichen Einrichtungen wie Bussen und Freibädern noch dieses Jahr
abgeschafft werden soll. [die tageszeitung, 21.04.1990]
Keine Rassentrennungen kennt die olympische
Idee. Jeder Sportler – gleich welcher Hautfarbe oder Nation – kann als
gleichberechtigter Wettkämpfer an den Olympischen Spielen
teilnehmen. [Berliner Zeitung, 23.08.1960] ungewöhnl. Pl.