Volkskunde, landschaftlich, besonders D-Südost , A eine der zwölf Nächte zwischen Heiligabend und dem Dreikönigstag, in denen dem Volksglauben nach eine besondere Verbindung zur Geisterwelt herrscht und unter anderem Wohnungen und Ställe ausgeräuchert werden, um böse Geister zu vertreiben
Der Brauchtum der Raunächte ist besonders in Europa verbreitet. Je nach Region werden drei bis zwölf Nächte zu den Raunächten gezählt.
Beispiele:
Zu meiner Jugendzeit wurden noch viele Traditionen gefeiert. So
begannen an Weihnachten auch die Raunächte. Meine
Mama ging dann immer mit einem Weihrauchkessel durchs Haus, um die bösen
Geister zu vertreiben. [Münchner Merkur, 04.01.2020]
Eingang gefunden in den Volksglauben haben auch
die Nächte zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar als die »Zwölften«,
als »Zwölfnächte«, »Raunächte« oder
»Rauchnächte«. Jedenfalls gehen nach alter
Volksmeinung in diesen Winternächten böse Geister um, die bewirtet oder
durch Räuchern und Lärmen abgewehrt werden müssen. [Rhein-Zeitung, 04.01.2001]
metonymischSchauderhafte Gestalten an allen Ecken und gruslige Hexen versammelten sich: Zum zehnten Mal feierten die Pfaffenfanger eine Raunacht. Inzwischen sind auch die Besucherzahlen recht hoch. Und der jüngste Percht (= als Gestalt des alpenländischen Volksglaubens kostümierte Person) war gerade einmal sieben Jahre alt. [Mittelbayerische, 31.12.2019]
Die Raunächte des Jahres (24./25. Dezember,
31. Dezember/1. Jänner (= Januar), 5./6. Jänner) haben
etwas Magisches an sich. […]
Die Raunächte sind Nächte des Übergangs.
[…] [Kleine Zeitung, 02.01.2016]
Da der Jahreswechsel auch in die Zeit der
Raunächte fällt, in der gute wie böse Geister
unterwegs sind, begleitet den Altjahrsabend in vielen Tälern und Regionen
Österreichs auch allerlei heidnisches Brauchtum, wie etwa das
Böllerschießen. [NÖ Nachrichten, 09.12.2002]
Der Christabend ist die erste »Rauchnacht«. In
den zwölf Nächten bis Dreikönig haben die Geister »offene Zeit«, schreibt
der große Münchner Brauchtumsforscher des 19. Jahrhunderts, Karl Stieler.
Der Auftakt dazu beginnt am 24. Dezember mit dem Backen eines eigenen Brotes
(»Rauchwecken« genannt), dem die Hausfrauen eine geheimnisvolle Kraft
nachsagen[…]. [Süddeutsche Zeitung, 24.12.1993]
Die Rauhnächte sind einige Nächte um den
Jahreswechsel, denen im europäischen Brauchtum oft besondere Bedeutung
zugemessen wird, die für Geisteraustreibung oder ‑beschwörung, den Kontakt
mit Tieren oder wahrsagerische Praktiken besonders geeignet sein sollen. [Leipziger Volkszeitung, 31.01.2011] ungültige Schreibung