Sammelbegriff für serielle Fernsehformate, in denen Privatpersonen in alltäglichen oder dramatischen, teilweise inszenierten Situationen auf oft sehr emotionalisierende Weise gezeigt werden
siehe auch Reality-Show
Beispiele:
In der Mitte bewegen sich Formate des sogenannten
Reality-TV, in denen mit einfachen Mitteln
normale oder angeblich normale Menschen in emotionale Ausnahmezustände
(Angst, Ekel) gezwungen werden oder in denen Menschen unter Einsatz ihrer
echten sozialen Existenz allerhand Krisen (Armut, Hässlichkeit, Einsamkeit)
vorspielen. [Die Zeit, 18.04.2017 (online)]
Das Reality-TV bringt auf den Sofas
verschiedene Arten von Fernsehtypen zum Vorschein. Da gibt es die
Fremdschämer, die peinliche Fernsehauftritte nicht aushalten können und fix
den Sender wechseln. Andere schauen mit schlechtem Gewissen nur so halb hin.
Als sei da eine unheimliche Anziehungskraft des Bösen, der sie nicht
widerstehen können. [Die Welt, 30.06.2016]
Gegen den Trash des globalen Reality-TVs
behauptet der Dokumentarfilm lokal basierte Gegenöffentlichkeit und hält die
Faust des Authentischen hoch. [Berliner Zeitung, 06.02.2004]
Schadenfreude gehört vielleicht nicht zu den menschlichen Größen,
aber ihr Unterhaltungswert ist unschlagbar. Deswegen ist
Reality-TV die wohl erfolgreichsten
Entertainmentform seit Erfindung des Fernsehens. [Süddeutsche Zeitung, 11.04.2003]
Anders als die leibhaftigen Erzähler im Vor‑Medien‑Zeitalter, bei
denen Aufschneiderei und Seemannsgarn von den wahren Geschichten leicht zu
unterscheiden waren, ist dieser Unterschied im
Reality-TV unserer Tage nicht mehr auszumachen.
Es lebt einzig davon, daß das Gezeigte als wahr, echt und wirklich
ausgegeben wird. [die tageszeitung, 24.09.1996]
Reality-TV, frisch importiert aus den USA, zeigt
echte oder nachgestellte Katastrophen und Kriminalfälle. Sex und Magazine
für sensationslüsterne Voyeure haben Hochkonjunktur. [Der Spiegel, 11.01.1993]