Sprachwissenschaft Verdoppelung eines Wortes oder Wortteiles
Reduplikation
Worttrennung Re-du-pli-ka-ti-on · Re-dup-li-ka-ti-on
Duden GWDS, 1999
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
duplieren · doublieren · duplizieren · Duplizität · Duplikat · Duplikation · Reduplikation
duplieren
Vb.
‘(ver)doppeln’,
entlehnt
(15. Jh.)
aus gleichbed.
spätlat.
duplāre,
einer Ableitung von
lat.
duplus
‘zweifach, doppelt’;
dessen erster Wortteil gehört zu
lat.
duo
und damit zu der unter
↗zwei
(s. d.)
genannten ie. Wurzel,
dessen zweiter
(-plus)
zur Wurzel
ie.
*pel-,
s.
↗falten
und
↗Zweifel.
Gelegentliche Schreibungen mit
-pp-
beruhen auf dem Einfluß von
↗doppelt
(s. d.).
Ebenfalls auf
spätlat.
duplāre
geht zurück gleichbed.
frz.
doubler,
woraus die mit dem vorgenannten Verb konkurrierende Entlehnung
(18. Jh.)
doublieren
Vb.
‘(ver)doppeln’,
später auch
dublieren
und die Mischform
douplieren.
duplizieren
Vb.
‘(ver)doppeln’,
entlehnt (15. Jh.) aus
lat.
duplicāre
(duplicātum)
‘doppelt machen, verdoppeln’,
zu
lat.
duplex
‘zweifach, doppelt’,
eigentlich
‘doppelt gefaltet, zweifältig’.
Duplizität
f.
‘Zweimaligkeit, zufälliges Zusammentreffen von zwei gleichen oder ähnlichen Ereignissen’
(18. Jh.),
entlehnt aus
lat.
duplicitās
(Genitiv
duplicitātis)
‘das zweimalige Vorhandensein’.
Duplikat
n.
‘zweite Ausfertigung, Kopie’,
im 17. Jh. aus
lat.
duplicātum
‘das Gedoppelte’,
substantiviertem Part. Perf. von
lat.
duplicāre
‘doppelt machen’
(s. oben).
Duplikation
f.
in der Sprachwissenschaft
Reduplikation
f.
‘Verdoppelung, Wiederholung’,
entlehnt (beide 19. Jh.) aus gleichbed.
lat.
duplicātio,
spätlat.
reduplicātio
(Genitiv
(re)duplicātiōnis);
zu
lat.
duplicāre
(s. oben).
Verwendungsbeispiele für ›Reduplikation‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Eine unerläßliche Voraussetzung für eine identische Reduplikation ist daher die Evolution eines informationsübertragenden Systems.
Nultsch, Wilhelm: Allgemeine Botanik, Stuttgart: Thieme 1986 [1964], S. 30
In seinen Bildern verzichtete Baumeister radikal auf mimetische Reduplikation und schuf geometrische Kompositionen auf der Fläche.
Die Welt, 14.02.2003
In alledem hat offenbar die Reduplikation die Phase der bloß sinnlichen Schilderung oder Andeutung eines gegenständlichen Seins längst hinter sich gelassen.
Cassirer, Ernst: Philosophie der symbolischen Formen, Darmstadt: Wiss. Buchges. 1994 [1923], S. 139
So könne unter anderem gegen die DNS-Replikation, die identische Reduplikation der bakteriellen Erbsubstanz, vorgegangen werden.
Die Welt, 24.08.1999
Zitationshilfe
„Reduplikation“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Reduplikation>, abgerufen am 08.03.2021.
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