historisch Erneuerungsbewegung innerhalb des westlichen Christentums im 16. Jahrhundert, die zur Abspaltung von der katholischen Konfession und zur Bildung der protestantischen Kirchen führte sowie umfassende und weitreichende Auswirkungen in den verschiedensten Lebensbereichen nach sich zog
Kollokationen:
in Koordination: Reformation und Gegenreformation, Kirchenspaltung, Humanismus, Aufklärung, Buchdruck
mit Adjektivattribut: die lutherische, calvinistische, protestantische Reformation
als Genitivattribut: das Zeitalter der Reformation; der Vorabend, der Vorläufer der Reformation; im Gefolge der Reformation; das Kernland, Stammland, Ursprungsland, die Wiege, die Kirche der Reformation
in Präpositionalgruppe/-objekt: zur Reformation übertreten, sich zur Reformation bekennen, aus der Reformation hervorgehen
als Akkusativobjekt: die Reformation [in einer bestimmten Region] einführen, durchführen, durchsetzen
als Aktivsubjekt: die Reformation bewirkt etw., löst etw. aus, findet statt
Beispiele:
Denken wir an die Reformation, dann denken wir […] an Zwingli, Calvin, Müntzer und natürlich an Luther und seinen Hammer, mit dem der […] wortgewaltige Theologe seine 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche genagelt hat. [Die Zeit, 23.06.2014, Nr. 25]
Die Reformationen Luthers, Zwinglis und Calvins erscheinen zusammen mit der katholischen Reform des 16. Jahrhunderts als »Kulminationspunkt von zwei Jahrhunderten voller Reformstreben«. [Neue Zürcher Zeitung, 24.11.2007]
War es vor der Reformation Frauen noch möglich gewesen, in geistlicher Liebe zu Gott und frommer Keuschheit den Fluch der Erbsünde zu durchbrechen, so sind sie nach Luther und Calvin von Natur aus zur Mutterschaft bestimmt. [Welt am Sonntag, 18.03.2001]
Mit Luthers Auftreten stieg die Zahl der in Deutschland gedruckten Bücher von 150 im Jahr des Thesenanschlags auf ca. 1000 sieben Jahre danach. […] Die Reformation wurde erst möglich mit der Revolution der Medien durch den Buchdruck. [Schwanitz, Dietrich: Bildung, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 111]
So läßt sich die Tatsache, daß in der Reformation die Klöster aufgehoben wurden, vom Wesen des Rechtfertigungsglaubens her verstehen: jeder getaufte Christ war zu dem Stande des wahren Christen gerufen. [Adam, A.: Mönchtum. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1960], S. 22063]