reiten
Vb.
‘sich auf einem Tier, besonders einem Pferd, sitzend fortbewegen, zum Reiten benutzen (ein Tier)’,
ahd.
rītan
‘reiten, fahren, sich bewegen’
(9. Jh.),
mhd.
rīten,
asächs.
aengl.
rīdan,
afries.
rīda,
mnd.
mnl.
rīden,
nl.
rijden,
engl.
to ride,
anord.
rīða
‘hin und her bewegen, schwingen, wanken, reiten, besiegen’,
schwed.
rida
‘reiten’
(
germ.
*reidan)
lassen sich mit
air.
rīad(a)im
‘ich fahre’,
dērīad
‘Zweigespann’,
kymr.
rhwydd-hau
‘beeilen’,
gall.-lat.
rēda
‘vierrädriger Reisewagen’
(dazu
lat.
rēdārius
‘Lenker eines solchen Wagens’)
verbinden
und mit
bereit
und
Reede
(s. d.)
auf
ie.
*reidh-
‘fahren, in Bewegung sein’
zurückführen,
eine Erweiterung der auch in
rennen,
rinnen,
Reise,
rieseln
und
Ernst
(s. d.)
vorliegenden Wurzel
ie.
*er-,
*or-,
*r-
‘sich in Bewegung setzen, erregen’.
Die Einschränkung auf die heutige Bedeutung
erfolgt in frühnhd. Zeit;
vgl. aber noch
‘in schaukelnder oder schwingender Bewegung sein’
(16. Jh.).
Die umfassendere Bedeutung zeigt sich auch in den Substantiven
ahd.
reita,
reitī
‘Wagen, Streitwagen’,
aengl.
rād
‘Ritt, Reiten, Zug, Reise’,
engl.
road
‘Straße’,
anord.
reið
‘Ritt, Fahrt, Reise, Wagen, Schiff’
sowie in
anord.
reiða
‘schwingen, schieben, darreichen, fahren, treiben’.
Reiter
m.
‘wer reitet, wer auf einem Pferd oder einem anderen Reittier sitzt’,
ahd.
rītāri,
rīteri
(11. Jh.),
ritteri
(Hs. 13. Jh.),
mhd.
rīter,
rītære
‘Reiter, Reitersmann, Kämpfer zu Pferde’.
Reiterei
f.
‘berittene Truppe’
(16. Jh.),
frühnhd.
rewtterey
‘Kriegsdienst zu Pferd’
(15. Jh.),
reiterey
‘das Reiten’
(Anfang 16. Jh.).
beritten
Adj.
‘mit Pferden ausgestattet, zu Pferde’,
mhd.
beriten,
eigentlich Part. Prät.
von dem heute nur noch in der Bedeutung
‘(ein Pferd) zureiten, ausbilden, zu Pferde durchmessen (Strecke, Gebiet)’
gebrauchten Präfixverb
bereiten,
mhd.
berīten
‘(auf dem Pferd) reiten, reitend angreifen, reitend einholen, reitend besichtigen’
(vgl.
Bereiter
als Berufsbezeichnung für
‘Zureiter, Ausbilder von Reitpferden’).