reizen
Vb.
‘in Erregung versetzen, herausfordern, schädlich auf einen Organismus einwirken’,
ahd.
reiʒen
‘anregen, verletzen’
(um 1000),
reiʒōn
‘kratzen, ritzen’
(Hs. 11./12. Jh.),
mhd.
reiʒen,
reizen
‘(an)reizen, antreiben, (ver)locken, anregen, (sich) erregen, verlangen’,
mnd.
rei(t)zen
‘anreizen, antreiben’,
anord.
reita
‘reizen, aufhetzen’
sind im Sinne von
‘reißen machen’
(übertragen
‘machen, daß jmd. aus sich herausgeht’)
Kausativa zu dem unter
↗
reißen
(s. d.)
behandelten Verb.
Zum Wechsel von Spirans und Affrikata s.
↗
beizen.
gereizt
Part.adj.
‘empfindlich, erregt, nervlich angespannt’
(18. Jh.);
Gereiztheit
f.
(Mitte 19. Jh.).
reizend
Part.adj.
‘verführerisch, erregend’
(1. Hälfte 15. Jh.),
‘anmutig, Wohlgefallen erweckend’
(18. Jh.),
vgl.
liebreizend
(17. Jh.).
Reiz
m.
‘Einwirkung auf Psyche und Sinnesorgane, verlockende Wirkung, Anmut, Schönheit’
(18. Jh.);
vgl. älteres
Anreiz
(Ende 15. Jh.),
Liebreiz
(Mitte 17. Jh.),
ferner
Lach-,
Nies-,
Husten-,
Brechreiz.
reizbar
Adj.
‘leicht erregbar, nervös’,
Reizbarkeit
f.
(beide 18. Jh.).