Reiz, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Reizes · Nominativ Plural: Reize
Aussprache
Grundformreizen
Wortbildung
mit ›Reiz‹ als Erstglied:
Reizblase
· Reizdarm · Reizempfindung · Reizfaktor · Reizfigur · Reizgas · Reizhusten · Reizklima · Reizkörper · Reizmagen · Reizmittel · Reizschwelle · Reizstoff · Reizstrom · Reizstärke · Reizthema · Reiztherapie · Reizvokabel · Reizwort · Reizwäsche · Reizüberflutung · reizempfänglich · reizfrei · reizlindernd · reizlos · reizmildernd · reizvoll
· mit ›Reiz‹ als Letztglied: Berührungsreiz · Brechreiz · Frauenreiz · Gaumenreiz · Gehörreiz · Geschmacksreiz · Hautreiz · Hinweisreiz · Hustenreiz · Juckreiz · Jugendreiz · Klimareiz · Lachreiz · Lichtreiz · Liebreiz · Mädchenreiz · Nervenreiz · Niesreiz · Schallreiz · Schlüsselreiz · Schmerzreiz · Schwellenreiz · Signalreiz · Sinnenreiz · Sinnesreiz · Temperaturreiz · Umweltreiz · Wetterreiz
· mit ›Reiz‹ als Letztglied: Berührungsreiz · Brechreiz · Frauenreiz · Gaumenreiz · Gehörreiz · Geschmacksreiz · Hautreiz · Hinweisreiz · Hustenreiz · Juckreiz · Jugendreiz · Klimareiz · Lachreiz · Lichtreiz · Liebreiz · Mädchenreiz · Nervenreiz · Niesreiz · Schallreiz · Schlüsselreiz · Schmerzreiz · Schwellenreiz · Signalreiz · Sinnenreiz · Sinnesreiz · Temperaturreiz · Umweltreiz · Wetterreiz
Bedeutungsübersicht
- 1. bestimmte, von der Umgebung oder dem Organismus selbst ausgehende, physikalisch bedingte Einwirkung, die von den Sinnesorganen in spezifischer Form aufgenommen und verarbeitet wird
- 2. angenehm anziehende Wirkung, die für jmdn. von einer Sache ausgeht, Verlockung, Anreiz, Anziehungskraft
- 3. Schönheit, Zauber
eWDG
Bedeutungen
1.
bestimmte, von der Umgebung oder dem Organismus selbst ausgehende, physikalisch bedingte Einwirkung, die von den Sinnesorganen in spezifischer Form aufgenommen und verarbeitet wird
Beispiele:
ein mechanischer, optischer, akustischer Reiz
die Sinnesorgane nehmen adäquate Reize auf, reagieren auf physikalische und chemische Reize
ein schwacher, leichter Reiz
das grelle Licht übt einen starken Reiz auf die Augen aus
2.
angenehm anziehende Wirkung, die für jmdn. von einer Sache ausgeht, Verlockung, Anreiz, Anziehungskraft
Beispiele:
der Reiz des Neuen, der Neuheit, Ferne, Heimlichkeit, des Unbekannten, Geheimnisvollen, Verbotenen
etw. übt auf jmdn. einen starken, unwiderstehlichen Reiz aus
ich kann dieser Sache keinen Reiz abgewinnen
die Sache verliert für mich immer mehr an Reiz
das hat allen, jeden Reiz für mich verloren, hat keinen Reiz für mich
die neue Aufgabe hat gewiss ihre Reize
3.
Schönheit, Zauber
Beispiele:
eine Landschaft von eigenartigem Reiz
dem Bild haftet ein besonderer Reiz an
der ästhetische, poetische Reiz einer Novelle
die dunklen Augen verliehen ihrem Gesicht einen eigentümlichen Reiz
häufig von weiblicher Schönheit
Beispiele:
eine Frau von verführerischem Reiz
weibliche Reize
sie besitzt wenig frauliche Reize
sie ist sich [Dativ] ihrer Reize bewusst
sie lässt ihre Reize spielen, geizt nicht mit ihren Reizen
sie zeigt ihre Reize allzu offen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
reizen · gereizt · Gereiztheit · reizend · Reiz · reizbar · Reizbarkeit
reizen Vb. ‘in Erregung versetzen, herausfordern, schädlich auf einen Organismus einwirken’, ahd. reiʒen ‘anregen, verletzen’ (um 1000), reiʒōn ‘kratzen, ritzen’ (Hs. 11./12. Jh.), mhd. reiʒen, reizen ‘(an)reizen, antreiben, (ver)locken, anregen, (sich) erregen, verlangen’, mnd. rei(t)zen ‘anreizen, antreiben’, anord. reita ‘reizen, aufhetzen’ sind im Sinne von ‘reißen machen’ (übertragen ‘machen, daß jmd. aus sich herausgeht’) Kausativa zu dem unter reißen (s. d.) behandelten Verb. Zum Wechsel von Spirans und Affrikata s. beizen. – gereizt Part.adj. ‘empfindlich, erregt, nervlich angespannt’ (18. Jh.); Gereiztheit f. (Mitte 19. Jh.). reizend Part.adj. ‘verführerisch, erregend’ (1. Hälfte 15. Jh.), ‘anmutig, Wohlgefallen erweckend’ (18. Jh.), vgl. liebreizend (17. Jh.). Reiz m. ‘Einwirkung auf Psyche und Sinnesorgane, verlockende Wirkung, Anmut, Schönheit’ (18. Jh.); vgl. älteres Anreiz (Ende 15. Jh.), Liebreiz (Mitte 17. Jh.), ferner Lach-, Nies-, Husten-, Brechreiz. reizbar Adj. ‘leicht erregbar, nervös’, Reizbarkeit f. (beide 18. Jh.).
Thesaurus
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
Anregung ·
Anreiz ·
Ansporn ·
Antrieb ·
Aufhänger ·
Motivation ·
Motivierung ·
Reiz ·
Sinnesreiz ●
Inzentiv fachspr., bildungssprachlich, selten
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Synonymgruppe
Assoziationen |
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Synonymgruppe
Typische Verbindungen zu ›Reiz‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Reiz‹.
Außenwelt
Exotisch
Neue
Neuheit
Rührung
Tücke
Ungewöhnliche
Verbieten
adäquat
akustisch
auslösend
besondere
eigenartig
eigentümlich
erotisch
exotisch
landschaftlich
malerisch
mechanisch
morbid
optisch
sensorisch
sinnlich
taktil
unwiderstehlich
verführerisch
visuell
weiblich
ästhetisch
äußer
Verwendungsbeispiele für ›Reiz‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das Versuchstier reagiert auf den monotonen Reiz in analoger Weise wie auf den – zeitlich gegliederten – Reizkomplex.
[Foppa, Klaus: Lernen, Gedächtnis, Verhalten, Köln u. a.: Kiepenheuer & Witsch 1965, S. 31]
Aber alles andere ist fremdartig, wenn auch nicht ohne Reiz.
[Welt und Wissen, 1932, Nr. 2, Bd. 21]
Oder das Versuchstier ist nicht motiviert, die Handlung auf den wahrgenommenen Reiz hin auszuführen.
[Backhaus, Werner: Allgemeine Sinnesphysiologie. In: Dudel, Josef u. a. (Hgg.) Neurowissenschaft, Berlin: Springer 1996, S. 280]
Diese tritt auf, weil das menschliche Bewußtsein fähig ist, aus geeigneten Reizen illusorische Erfahrungen herzustellen.
[Feyerabend, Paul: Wider den Methodenzwang, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1976, S. 351]
Der Reiz, daß einer auf die Nase fliegt, gehört natürlich dazu.
[Der Spiegel, 31.12.1990]
Zitationshilfe
„Reiz“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Reiz>.
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