reservieren
Vb.
‘aufbewahren, zurücklegen, aufheben, (sich) zurückhalten, (sich etw.) ausbedingen, (ein Recht) vorbehalten’
(1. Hälfte 16. Jh.),
entlehnt,
wohl unter Einfluß von gleichbed.
frz.
réserver
(
afrz.
reserver
‘vorbehalten, aufsparen’),
aus
lat.
reservāre
‘aufsparen, aufbewahren, vorbehalten’
(vgl.
lat.
servāre
‘erretten, erhalten, unversehrt bewahren, in acht nehmen, achtgeben’,
s.
↗
konservieren).
Seit Mitte des 19. Jhs. auch
‘(einen Platz) freihalten, vormerken (lassen)’.
Dazu
reserviert
Part.adj.
‘zurückhaltend, kühl, abweisend, verschlossen’
(2. Hälfte 19. Jh.,
nach
mfrz.
frz.
réservé
‘zurückhaltend, bedächtig’),
‘vorbestellt, freigehalten’
(um 1900)
und
Reserviertheit
f.
‘kühles, zurückhaltendes Benehmen’
(2. Hälfte 19. Jh.).
Reserve
f.
‘Ersatztruppe, Nachschub, zum Kampf einsatzbereite, noch zurückgehaltene Streitkräfte’
(Anfang 17. Jh.),
danach
‘Gesamtheit der ausgebildeten, aber nicht aktiv dienenden Soldaten’
(2. Hälfte 19. Jh.),
‘Ersatz, Vorrat, Aushilfe’
(Anfang 19. Jh.;
vgl.
eiserne Reserve),
‘Vorbehalt, Zurückhaltung, Verschlossenheit, Kühle’
(Mitte 19. Jh.),
Übernahme von gleichbed.
mfrz.
frz.
réserve.
Reservist
m.
‘der Reserve angehörender Wehrpflichtiger’
(2. Hälfte 19. Jh.),
frz.
réserviste.
Reservat
n.
‘Sonderrecht bzw. Vorbehalt eines Rechts bei der Aufteilung von Befugnissen’
(Anfang 16. Jh.),
‘Schutz- und Wohngebiet für (vertriebene) Minderheiten’
und
‘Naturschutzgebiet’
(Anfang 20. Jh.),
aus
lat.
reservātum
‘das Zurückbehaltene’,
dem substantivierten Neutr. des Part. Perf. von
lat.
reservāre;
bis ins 18. Jh. auch in der
lat. Pluralform
Reservata.
Reservation
f.
‘zwangsweise auf Reservate beschränkter Lebensraum der Ureinwohner’
(Anfang 20. Jh.,
entsprechend
amerik.-engl.
reservation),
‘Aufbewahrung, Freihaltung’
(19. Jh.),
zuvor als juristischer Terminus
‘(innerer) Vorbehalt’
(18. Jh.,
vereinzelt schon Anfang 16. Jh.),
entlehnt aus
spätlat.
reservātio
(Genitiv
reservātiōnis)
‘Erhaltung, Bewahrung, Verwahrung, Vorbehalt’.
Reservoir
n.
‘Sammelbecken, Wasserspeicher, Vorrat(sbehälter)’
(Anfang 18. Jh.),
mfrz.
frz.
réservoir;
dann auch
(Anfang 20. Jh.)
‘(unerschöpflicher) Vorrat, Reservebestand, Nachwuchs(kräfte)’.