Retorte, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Retorte · Nominativ Plural: Retorten
Aussprache
Worttrennung Re-tor-te
Wortbildung
mit ›Retorte‹ als Erstglied:
Retortenbaby
· Retortengrafit · Retortengraphit · Retortenkind · Retortenstadt
Herkunft aus gleichbedeutend retortamlat, eigentlich ‘das Zurückgedrehte’ < retorquērelat ‘rückwärtsdrehen, verdrehen’
eWDG
Bedeutung
birnenförmiges, mit langem, abgebogenem Halsteil versehenes Gefäß zum Destillieren
Beispiel:
chemische Versuche mit Hilfe einer Retorte durchführen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Retorte f. birnenförmiges Glasgefäß mit langem, abgebogenem Hals zum Destillieren, entlehnt in der Sprache der Alchimisten (1. Hälfte 16. Jh.) aus gleichbed. mlat. retorta (eigentlich im Hinblick auf den abgebogenen Hals ‘das Zurückgedrehte’), dem substantivierten Fem. des Part. Perf. von lat. retorquēre ‘rückwärtsdrehen, verdrehen’; vgl. lat. torquēre ‘drehen, wenden’. Die übertragene Bedeutung ‘Brutstätte, künstlicher Entstehungsort’, zumal in der Fügung aus der Retorte ‘künstlich erzeugt, geschaffen’, entwickelt sich in der 1. Hälfte des 19. Jhs.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›Retorte‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Retorte‹.
chemisch
stilisiert
Verwendungsbeispiele für ›Retorte‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Damit lassen sich perfekte Bilder dreidimensionaler Welten aus der Retorte erzeugen.
[C’t, 1997, Nr. 9]
Denn sonst werden sie uns demnächst in der Retorte herstellen.
[Die Zeit, 14.04.1978, Nr. 16]
Das Kind, das sie gebären wird, ist nicht aus der Retorte.
[Die Zeit, 03.03.1961, Nr. 10]
Zunächst konnte niemand etwas anfangen mit diesem Event aus der Retorte.
[Süddeutsche Zeitung, 09.12.1995]
Er beginnt im oberen Teil der Retorte und schreitet nach unten fort.
[Sandermann, Wilhelm: Grundlagen der Chemie und chemischen Technologie des Holzes, Leipzig: Geest & Portig 1956, S. 302]
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