retten
Vb.
‘aus Gefahr befreien, in Sicherheit bringen, bewahren’,
ahd.
(h)retten
‘erretten, befreien’
(9. Jh.),
mhd.
retten
‘einem Übel entreißen, befreien, löschen (Feuer, Brand)’,
asächs.
āhreddian
‘erretten’,
mnd.
redden,
mnl.
nl.
redden
‘retten, erretten, helfen’,
afries.
hredda,
aengl.
hreddan,
auch
‘fortnehmen’.
Herkunft ungeklärt.
Man versucht,
wenn auch nicht ohne Bedenken,
das nur
westgerm. bezeugte Verb
*hradjan
mit der Wortgruppe um
gerade2
(s. d.)
zu verbinden,
vgl.
lit.
krė͂sti
‘schütteln, schüttelnd streuen, rütteln’,
kretė́ti
‘zittern, schlottern’,
mir.
crothaim
‘ich schüttele’,
ahd.
redan
(9. Jh.),
mhd.
reden
‘durch das Sieb schütteln, sieben, sichten’
(
germ.
*hreþan),
ahd.
(h)rad,
gi(h)radi
‘rasch, schnell’
(8. Jh.),
und an dort genanntes
ie.
*kret-
‘schütteln, sich rasch bewegen’,
Erweiterung der Wurzel
ie.
*(s)ker-
‘drehen, biegen, kreisend bewegen’,
anzuschließen.
In diesem Falle müßte für
retten
von einer Grundbedeutung
‘von der Gefahr wegstoßen’
ausgegangen werden.
–
Retter
m.
‘wer etw., jmdn. rettet’,
spätmhd.
rettære.
Rettung
f.
‘Hilfe, Befreiung aus Gefahr’,
mhd.
rettunge.