Rezept
n.
‘Anweisung zur Herstellung bzw. Abgabe eines Medikaments’,
auch
‘Medikament’
(bis 17. Jh.),
frühnhd.
recept
(15. Jh.),
entlehnt aus gleichbed.
mlat.
receptum,
dem substantivierten Part. Perf. von
lat.
recipere
(s. unten).
Lat.
receptum
bedeutet eigentlich
‘es ist genommen, verwendet worden’
und wird zur Antwort
auf die imperativische Einleitungsformel
der ärztlichen Anweisung
an den Apotheker
recipe
(abgekürzt
R)
‘nimm, verwende’.
In verallgemeinertem Sinne steht
Rezept
für
‘Allheilmittel, Lösungsvorschlag’
(1. Hälfte 16. Jh.),
dann auch für
‘Herstellungs-, Zubereitungsvorschrift’
in der Kochkunst
(2. Hälfte 18. Jh.).
rezipieren
Vb.
‘an-, übernehmen’
(fremdes Gedankengut),
‘geistig aufnehmen, verstehen’,
entlehnt (17. Jh.) aus
lat.
recipere
(
receptum)
‘zurücknehmen, -holen, entgegennehmen, in sich aufnehmen’,
von Arzneimitteln
‘bestimmte Stoffe in sich aufnehmen, mit ihnen versetzt werden’;
vgl.
lat.
capere
‘nehmen, fassen, begreifen’
und s.
re-.
Rezeption
f.
‘Aufnahme’
(in eine Gemeinschaft),
‘An-, Übernahme’
(fremden Kultur- und Gedankenguts),
entlehnt (16. Jh.) aus
spätlat.
receptio
(Genitiv
receptiōnis)
‘Aufnahme’,
eigentlich
‘das Zurückbehalten, Vorbehalt’,
zu
lat.
recipere
(s. oben).
Ebenfalls auf dem
Lat. beruhendes
frz.
réception
f.
wird im 19. Jh. mit der Bedeutung
‘Aufnahme(raum), Empfang(sbüro)’
ins
Dt. übernommen.
Rezipient
m.
‘Empfänger (einer Information), Leser, Hörer’,
entlehnt
(17. Jh.)
aus
lat.
recipiēns
(Genitiv
recipientis)
‘Aufnehmender’,
dem substantivierten Part. Präs. von
lat.
recipere
(s. oben).
rezeptiv
Adj.
‘auf-, wahrnehmend, empfänglich’,
gelehrte Bildung
(18. Jh.)
zu
lat.
receptum,
dem Part. Perf. von
lat.
recipere
(s. oben).
Rezeptur
f.
‘Steuereinnahme’,
(18. Jh.),
‘Zusammensetzung, Zubereitung eines Arzneimittels’
(19. Jh.),
gelehrte Bildung zu
Rezept
(s. oben) und zu
rezeptieren
Vb.
‘ein Rezept ausstellen, ein Medikament verschreiben’
(18. Jh.).