Riegel, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Riegels · Nominativ Plural: Riegel
Aussprache
Worttrennung Rie-gel
Wortbildung
mit ›Riegel‹ als Erstglied:
Riegelhaube
· Riegelhaus · Riegelschloss · Riegelstange · Riegelstellung · Riegelwerk
· mit ›Riegel‹ als Letztglied: Abwehrriegel · Eisenriegel · Energieriegel · Felsriegel · Fensterriegel · Hartriegel · Keksriegel · Kleiderriegel · Müsliriegel · Schokoladenriegel · Schokoriegel · Seifenriegel · Sperr-Riegel · Sperrriegel · Türriegel
· mit ›Riegel‹ als Grundform: riegeln · verriegeln
· mit ›Riegel‹ als Letztglied: Abwehrriegel · Eisenriegel · Energieriegel · Felsriegel · Fensterriegel · Hartriegel · Keksriegel · Kleiderriegel · Müsliriegel · Schokoladenriegel · Schokoriegel · Seifenriegel · Sperr-Riegel · Sperrriegel · Türriegel
· mit ›Riegel‹ als Grundform: riegeln · verriegeln
Bedeutungsübersicht
- 1. (schmaler) Schieber, meist aus Metall, mit dem etw. verschlossen werden kann
- a) für Türen und Fenster
- b) [fachsprachlich] Teil des Schlosses, der mit Hilfe des Schlüssels bewegt wird
- 2. [übertragen] Abriegelung, Sperrung
- 3. [übertragen] Dinge, die einem Riegel äußerlich ähnlich sind
eWDG
Bedeutungen
1.
(schmaler) Schieber, meist aus Metall, mit dem etw. verschlossen werden kann
a)
für Türen und Fenster
Beispiele:
ein breiter, mächtiger, (schwerer) eiserner Riegel
ein Riegel aus Holz, Eisen
einen Riegel vorlegen, vorschieben, zurückschieben
der Riegel an der Schranktür, am Fenster
die Wohnungstür mit Riegel und Kette verschließen
⟨einer Sache einen Riegel vorschieben⟩eine Sache unterbinden, verhindern
Beispiel:
diesem egoistischen Denken und Handeln muss ein für allemal ein Riegel vorgeschoben werden
b)
fachsprachlich Teil des Schlosses, der mit Hilfe des Schlüssels bewegt wird
2.
3.
übertragen Dinge, die einem Riegel äußerlich ähnlich sind
a)
in gleich große Teile eingeteilte Stange, Streifen
Beispiel:
einen Riegel Schokolade, Seife kaufen
b)
Spange aus Stoff an Kleidungsstücken
Beispiel:
die Jacke hat einen Riegel
c)
Bauwesen Querverbindung, Querbalken beim Fachwerkbau und Stahlbau
d)
veraltet (Wandbrett mit) Haken
Beispiele:
er nimmt seine Mütze vom Riegel
die leeren Riegel im Kleiderschrank
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Riegel · riegeln · verriegeln · zuriegeln · abriegeln
Riegel m. ‘Schieber (bzw. in älterer Zeit Querholz) als Verschlußvorrichtung, Sperre, Querbalken, in gleichgroße Abschnitte eingeteilter Streifen (z. B. von Schokolade, Seife), aufgesetzter Stoffstreifen’, ahd. rigil ‘Türriegel’ (11. Jh., in der Zusammensetzung rigilstab ‘Richtscheit, Meßlatte’ bereits 10. Jh.), mhd. rigel ‘Türriegel, Querholz, Querstange, kleine Anhöhe’, mnd. rēgel ‘Riegel, Querbalken, Querstange, Latte, Reling’, mnl. rēghel ‘Planke, Latte, gerade Linie, Lineal’, rijghel, rijchel ‘Riegel, Latte’, mnl. nl. richel ‘Leiste, Querbalken, Lattengestell, Bord, Sims’. Diese nur im Kontinentalwestgerm. nachzuweisenden Formen, deren Herleitung lange umstritten war, sind wohl als volkssprachliche Weiterentwicklungen einer schon in der Römerzeit erfolgten Entlehnung von lat. rēgula ‘Leiste, Latte, Stab, Richtscheit, Lineal, Regel’ (teilweise vermutlich über vlat. *regula mit verkürztem Stammvokal, vielleicht in Anlehnung an die Vokalquantität des Präsens von zugrundeliegendem lat. regere ‘geraderichten, lenken, leiten, herrschen’) zu erklären; vgl. , Germania Romana 2 (1968) 441 f. , Nl. 568 FEW 10, 223 (s. auch Regel). Andere Deutungen gehen, da die dt. Formen maskulines Genus zeigen (nur im Nl. daneben auch femininer Gebrauch), von der Annahme eines ursprünglich germ. Maskulinums aus, das sie an die Wortgruppen von Reck (s. d.), von Rahe, regen (s. d.) oder von Reihe (s. d.) anzuschließen suchen, und billigen dem lat. Substantiv höchstens sekundären Einfluß zu. – riegeln Vb. ‘mit einem Riegel verschließen’, ahd. rigilōn ‘schützen’ (9. Jh.), mhd. rigelen ‘den Riegel vorschieben, verriegeln, verschließen’; im Nhd. treten an die Stelle des Simplex meist die verdeutlichenden Präfixbildungen verriegeln Vb. mhd. verrigelen ‘verriegeln, versperren, einschließen’, zuriegeln Vb. (15. Jh.), abriegeln Vb. (Ende 18. Jh., auch übertragen ‘absperren, den Zugang unterbinden’).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Riegel‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Riegel‹.
Schloß
aufgefächert
dreigeschossig
durchbrechen
eine
eisern
gestreckt
gläsern
horizontal
knacken
langgestreckt
liegen
schieben
schnappen
sprengen
süß
umlaufend
vorgeschoben
vorschieben
waagerecht
wirken
wirksam
zurückschieben
zweigeschossig
Verwendungsbeispiele für ›Riegel‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ich schaffte es kaum, die Riegel vorzuschieben, so sehr zitterten meine Finger.
[Funke, Cornelia: Tintenherz, Hamburg: Cecilie Dressler Verlag 2003, S. 148]
Schnell stopft er sich einen ganzen Riegel in den Mund.
[Beyer, Marcel: Flughunde, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1995 [1995], S. 167]
Löst sich dadurch das Problem, bringen Sie den betroffenen Riegel zum Verkäufer zurück.
[C’t, 1998, Nr. 23]
Mangelnde Sicherheit des Web schiebt dem vorerst den Riegel vor.
[C’t, 1997, Nr. 7]
Wir schoben dem, obwohl sie in gewaltiger Übermacht ankamen, gleich einen Riegel vor.
[Jünger, Ernst: In Stahlgewittern, Stuttgart: Klett-Cotta 1994 [1920], S. 167]
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