Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Riemen, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Riemens · Nominativ Plural: Riemen
Aussprache 
Worttrennung Rie-men
Mehrwortausdrücke  den Riemen enger schnallen
eWDG

Bedeutungen

1.
Streifen aus Leder, festem Gewebe oder synthetischem Material
Beispiele:
ein breiter, schmaler, langer, kurzer Riemen
ein Riemen aus Leder
einen Riemen verkürzen, um den Koffer schnallen
die Hose wird durch einen Riemen (= Gürtel) gehalten
Ich selber bin […] mit Riemen und Fäusten (= mit Schlägen) erzogen worden [ MarchwitzaJugend19]
bildlich
Beispiel:
umgangssprachlichden Riemen enger schnallen (= sparen, sich einschränken)
salopp sich am Riemen reißen (= sich anstrengen, sich zusammennehmen)
Beispiel:
reiß dich (mal ein bisschen) am Riemen, dann schaffst du es auch!
2.
Technik geschlossenes Band aus Leder, Gummi oder festem Gewebe, mit dessen Hilfe Drehmomente von einer Welle auf eine andere weitergeleitet werden
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Riemen1 · Treibriemen
Riemen1 m. ‘Lederstreifen, Band, Gürtel’, ahd. riomo (9. Jh.), mhd. rieme, asächs. riomo, mnd. rēme, mnl. rieme, nl. riem, afries. rēma, aengl. rēoma (westgerm. *reumōn-) führen als Bildungen mit dem Suffix ie. -men- (wohl im Sinne von ‘abgerissener Hautstreifen’) mit verwandtem aind. ru-, rav- ‘zerschlagen, zerschmettern’, lat. ruere ‘aufreißen, wühlen, scharren’, rutrum ‘Spaten, Hacke, Kelle’, mir. rūam ‘Spaten, Grabscheit’, lit. ráuti ‘reißen, raufen, mit der Wurzel ausreißen’, aslaw. ryti, russ. ryt’ (рыть) ‘graben, wühlen’, anord. rȳja ‘Wolle abpflücken’ auf die Wurzel ie. *reu-, *reu̯ə- ‘aufreißen, graben, aufwühlen, ausreißen, raffen’ (s. auch Raub, raufen, rauh, roden). – Treibriemen m. ‘endloser Riemen aus Leder, Gummi, Kunststoff zum Übertragen einer Drehbewegung’ (2. Hälfte 19. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Riemen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Riemen‹.

Verwendungsbeispiele für ›Riemen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die tote Uhr an ihrer Hand hatte einen neuen Riemen. [Müller, Herta: Herztier, Reinbek: Rowohlt 1994, S. 235]
Schließlich aber konnte ich die Riemen oberhalb der Sprunggelenke befestigen. [Strittmatter, Erwin: Pony Pedro, Berlin: Kinderbuchverl. 1959, S. 133]
Aber ich kann aus meiner Haut keine Riemen schneiden – ich kann nicht, nu machen Sie was! [Tucholsky, Kurt: Herrn Wendriners Jahr fängt gut an. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1926], S. 4057]
Mal mit der Hand, mal mit dem Riemen, mal mit dem Stock. [Die Zeit, 28.04.2005, Nr. 18]
Er ist nicht wert, die Riemen deiner staubigen Schuhe aufzulösen! [Hofmannsthal, Hugo von: Der Unbestechliche. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1923], S. 509]
Zitationshilfe
„Riemen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Riemen#1>.

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Riemen, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Riemens · Nominativ Plural: Riemen
Aussprache 
Worttrennung Rie-men
Wortbildung  mit ›Riemen‹ als Erstglied: Riemengabel
Mehrwortausdrücke  sich in die Riemen legen
eWDG

Bedeutung

Rudern zur Fortbewegung eines Ruderbootes dienende hölzerne Stange, die an einem Ende zu einem Blatt verbreitert ist, Ruder
Beispiele:
den Riemen ergreifen, nicht richtig halten
sich in die Riemen legen (= kräftig rudern)
die Riemen einziehen
umgangssprachlichden Riemen aus dem Wasser fischen
bildlich
Beispiel:
wenn er die Prüfung bestehen will, muss er sich kräftig in die Riemen legen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Riemen2 m. ‘Ruder’, ahd. riemo, rēmo (Hs. 13. Jh.), mhd. rieme ‘Ruder(stange)’, mnd. rēm(e), afries. rēma, mnl. rieme, nl. riem sind entlehnt aus lat. rēmus ‘Ruder’ (mit ie aus ē).

Verwendungsbeispiele für ›Riemen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Aber ich kann aus meiner Haut keine Riemen schneiden – ich kann nicht, nu machen Sie was! [Tucholsky, Kurt: Herrn Wendriners Jahr fängt gut an. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1926], S. 4057]
Mal mit der Hand, mal mit dem Riemen, mal mit dem Stock. [Die Zeit, 28.04.2005, Nr. 18]
Da erzählt der kleine Blüm, alle müßten sich am Riemen reißen, und dann zahlt doch wieder nur der kleine Mann. [Die Zeit, 21.02.1983, Nr. 08]
Die meisten dieser Typen waren noch mit Riemen an die Schuhe anzuschnallen. [Die Zeit, 01.03.1965, Nr. 09]
Bei uns reißen ein paar wilde Tiere ordentlich am Riemen. [Süddeutsche Zeitung, 22.02.2002]
Zitationshilfe
„Riemen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Riemen#2>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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