Rist
m.
‘Fuß-, Handrücken, Übergang vom Hals zum Rücken (besonders beim Pferd)’,
ahd.
(w)rist
m.
(Hs. 13. Jh.),
mhd.
rist
m. n.,
riste
f. n.
‘Hand-, Fußgelenk’,
spätmhd.
‘Halsgelenk an der Schulter des Pferdes, gebogener Rücken des Fußes’,
frühnhd.
‘Wölbung des Fußes’,
riß
‘Fußfessel, Fußschlinge, Zehe’,
afries.
-wrist
‘Hand-, Fußwurzel’,
mnl.
wrist,
aengl.
engl.
wrist
‘Handgelenk’,
anord.
rist,
(älter)
vrist
‘Spann des Fußes’,
schwed.
vrist
führen auf eine
st-Bildung
germ.
*wrihst-.
Verwandt sind
ahd.
(w)rīho
‘Kniekehle, Wade’
(9. Jh.),
mhd.
rīhe
‘Rist des Fußes’,
mnd.
wrīch
‘verdreht’
sowie
(mit grammatischem Wechsel)
mnl.
wrīgen
‘krumm wachsen’,
aengl.
wrīgian
‘gehen, drehen, wenden’
und
außergerm.
griech.
rhoikós
(
ῥοικός)
‘gekrümmt, gebogen, krummbeinig’,
lat.
rīca
‘Kopftuch’,
lit.
ríeša(s)
‘Handgelenk, -wurzel, Fußgelenk, -wurzel, -knöchel’.
Sie führen auf
ie.
*u̯reik̑-
‘drehen, umwickeln, binden’,
eine Erweiterung der Wurzel
ie.
*u̯er-
‘drehen, biegen’.
Zu einer Dentalableitung der gleichen Wurzel gehört das starke Verb
ahd.
(w)rīdan
‘drehen, winden’
(8. Jh.),
aengl.
wrīþan
‘winden, flechten, fesseln’,
engl.
to writhe
‘(sich) winden, drehen’,
anord.
rīða
‘flechten, knüpfen’;
ferner s. auch
werfen
und
Wurm.