Ritus
m.
‘religiöse Zeremonie, kultischer Brauch, Ordnung der Kulthandlungen, kultische Texte religiöser Gemeinschaften’
(Ende 16. Jh.),
‘Festbrauch, feststehender Ablauf einer (feierlichen) Handlung, regelmäßig sich wiederholender Ablauf’
(Anfang 17. Jh.),
Übernahme von
lat.
rītus
‘hergebrachte Weise der Religionsübung, religiöser Brauch, Zeremonie, Sitte, Gewohnheit, Art’.
–
rituell
Adj.
‘dem Ritus, kirchlich-kultischem Brauch entsprechend, zeremoniell’
(Anfang 19. Jh.),
verallgemeinert
‘in gleichbleibender, regelmäßig sich wiederholender feierlicher Form ablaufend’
(1. Hälfte 20. Jh.),
frz.
rituel,
entsprechend
lat.
rītuālis
‘den religiösen Brauch, religiöse Zeremonien betreffend’.
Ritual
n.
‘schriftlich fixierte Ordnung der römisch-katholischen Liturgie’,
auch
(neben
Rituale
bzw.
Ritualbuch)
‘Zeremonienbuch’,
danach
‘geordnete Gesamtheit der festgelegten Bräuche, Kultordnung’
(18. Jh.),
‘wiederholtes, festgelegtes und daher gleichbleibendes Vorgehen, Verfahren’
(2. Hälfte 18. Jh.),
aus
lat.
rītuāle,
substantiviertem Neutr. von
lat.
rītuālis
(s. oben).
Im 20. Jh. als Fachausdruck der Psychologie und Verhaltensforschung
‘genormte, typisierte Verhaltensweise, ritueller Ablauf einer Handlung’.