roh
Adj.
‘nicht zubereitet, ungekocht, unbehauen, ungeschliffen, ungebildet, gewalttätig’,
ahd.
(h)rō,
Genitiv
(h)rōwes
(9. Jh.),
mhd.
rou,
rō,
rā,
rōch,
rouch,
asächs.
hrāo,
mnd.
rō,
mnl.
raeu,
rau,
nl.
rauw,
aengl.
hrēaw,
engl.
raw,
anord.
hrār,
schwed.
rå
(
germ.
*hrawa-)
und
außergerm.
aind.
krūráḥ
‘wund, roh, blutig, grausam, hart’,
air.
crūaid
‘hart, fest’,
lat.
crūdus
‘ungekocht, blutend, unreif, unverdaut, rauh, unbearbeitet, gefühllos’
sowie
aind.
kravíḥ
‘rohes Fleisch’,
mir.
crū
‘Blut’,
kymr.
crau
‘Blut’,
griech.
kréas
(
κρέας)
‘Fleisch, Fleischstück’,
lat.
cruor
‘rohes, dickes Blut außerhalb des Körpers’,
lit.
kraũjas
‘Blut’,
apoln.
kry,
poln.
krew,
aslaw.
krъvь,
russ.
krov’
(
кровь)
‘Blut’
führen auf eine Wurzel
ie.
*kreu(ə)-,
*krū-
‘dickes, stockendes Blut, blutiges, rohes Fleisch’.
Roheit
f.
‘roher Zustand, rohe Gesinnung, rohes Benehmen, Grausamkeit’
(15. Jh.).
Rohling
m.
‘grausamer, niederträchtiger Mensch’
(15. Jh.),
dann auch Bezeichnung für bestimmte
noch zu bearbeitende Werkstücke.
verrohen
Vb.
‘gefühllos, grausam werden’
(Ende 19. Jh.).
Rohstoff
m.
‘Naturprodukt vor der Bearbeitung’
(19. Jh.).