um ein Stückchen Gurke gewickelter, entgräteter, sauer eingelegter halber Hering
Rollmops, der
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
rollen · Roller · Rollmops · Rolladen · Rollstuhl
rollen
Vb.
‘sich durch Drehen um die eigene Achse oder auf Rädern fortbewegen, etw. drehend bewegen, zusammenwickeln, ein rumpelndes Geräusch verursachen’,
mhd.
(vereinzelt)
rollen
‘sich herumdrehen’
(und
‘poltern’?),
dann
(Ende 15. Jh.,
zuerst am Niederrhein
und wohl vermittelt durch
mnl.
rollen
‘dahinrollen, hinabkugeln’)
frühnhd.
rollen,
auch im Sinne von
‘etw., sich auf Walzen, Rädern, durch Drehen fortbewegen’,
ist entlehnt aus
afrz.
mfrz.
roeler,
mfrz.
rouler
‘(sich) drehend bewegen, kopfüber zu Boden stürzen, niederwerfen’,
Ableitung von
afrz.
roele
‘runde Scheibe, kleines Rad’
(frz.
rouelle),
aus
spätlat.
rotella,
Deminutivum zu
lat.
rota
‘Rad, rollende Scheibe, Rolle’
(s.
↗Roulett).
Dieses Verb vermischt sich im Mfrz. mit gleichlautendem
mfrz.
rouler
‘zusammenwickeln, zu einer Rolle formen’,
abgeleitet von
afrz.
mfrz.
rol(l)e,
mfrz.
roul(l)e,
roole
‘(Pergament-, Papier)rolle, Verzeichnis’
(frz.
rôle,
aus ebenfalls zu
lat.
rota
gebildetem
lat.
rotulus
‘Walze, Rolle’,
s.
↗Rolle,
↗Roulade),
so daß
frz.
rouler
beide Bedeutungen in sich vereinigt;
daher
nhd.
rollen
seit dem 18. Jh. auch
‘zusammenwickeln’
(wie schon
mnd.
rullen
‘auf Rollen, Walzen bewegen, sich rollend bewegen’
und
‘auf-, zusammenrollen’,
rollen
‘in einer Schriftrolle verzeichnen’).
Im Dt. erfolgt schon früh
(im Frz. erst im 18. Jh.)
Übertragung des Verbs auf rumpelnde Geräusche,
die denen eines fahrenden Wagens ähneln.
Roller
m.
‘zweirädriges Kinderfahrzeug mit Trittbrett und Lenkstange’
(1. Hälfte 20. Jh.,
hierzu
Motorroller,
Mitte 20. Jh.),
als Nomen agentis zum Verb
rollen
zuvor Personen-, Tier- oder Gerätebezeichnung
in unterschiedlichen, teilweise fachsprachlichen Verwendungen,
vgl. im älteren
Nhd.
Roller
‘Fuhrmann’
(Ende 15. Jh.),
ferner
Harzer Roller
‘wegen seines rollenden Gesangs gezüchteter Kanarienvogel’
(19. Jh.).
Rollmops
m.
‘zusammengerolltes, mit Gurke, Zwiebel und Gewürz gefülltes mariniertes Heringsfilet’;
Rolladen
m.
‘aufrollbare Vorrichtung zum Verschluß von Fenstern und Türen’;
Rollstuhl
m.
‘fahrbarer Stuhl für Körperbehinderte’
(alle 19. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
↗Dicke
·
Dicker
●
dicker Mensch
Hauptform
·
↗Brecher
ugs.
·
↗Brocken
ugs.
·
↗Brummer
ugs.
·
↗Dampfwalze
ugs.
·
↗Dickerchen
ugs.
·
↗Dickmadam
ugs.
·
↗Dickwanst
derb
·
↗Elefantenküken
ugs.
·
↗Fass
derb
·
↗Fettbauch
derb
·
↗Fettkloß
derb
·
↗Fettmops
ugs.
·
↗Fettsack
derb
·
↗Fettwanst
derb
·
↗Fleischberg
derb
·
↗Koloss
ugs.
·
↗Kugel
ugs.
·
↗Moppel
ugs.
·
↗Mops
ugs.
·
Person von Gewicht
ugs., ironisch
·
↗Prachtexemplar
ugs., ironisch
·
↗Pummelchen
ugs.
·
Quetschwurst
derb
·
Rollmops
ugs.
·
↗Schwergewicht
ugs., ironisch
·
↗Tonne
derb
·
fette Sau
derb
·
fettes Schwein
derb
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Rollmops‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Rollmops‹.
Zitationshilfe
„Rollmops“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Rollmops>, abgerufen am 07.03.2021.
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