romantisch
Adj.
‘gefühlsbetont, schwärmerisch, verträumt, stimmungs-, geheimnisvoll’,
zunächst (Ende 17. Jh.) in der Bedeutung
‘den Roman betreffend, nach Art der Romane’
(wofür im 18. Jh.
romanhaft)
entlehnt aus gleichbed.
frz.
romantique
bzw. unmittelbar aus
engl.
romantic,
das dem
frz. Adj. zugrunde liegt.
Die
engl. Bildung gehört zu
engl.
(älter)
romant,
romaunt
‘Roman, abenteuerliche Prosa- oder Verserzählung’
(neben
engl.
romance),
das seinerseits auf
afrz.
mfrz.
romanz,
romant
‘Vers-, Prosaerzählung’
(s.
↗
Roman)
zurückgeht.
Unter erneutem Einfluß von
engl.
romantic
und dessen semantischer Entwicklung im 17./18. Jh. wird
romantisch
einerseits gegen Mitte des 18. Jhs. im Sinne von
‘poetisch, phantastisch, abenteuerlich, wunderbar’
üblich,
woran sich Ende des 18. Jhs.
die auf Personen bezogene Verwendung
‘gefühlsbetont, von Stimmungen abhängig, schwärmerisch’
anschließt,
andererseits steht es ebenfalls seit der Jahrhundertmitte für
‘stimmungsvoll, malerisch, düster, geheimnisvoll’
(namentlich von Landschaften und Natureindrücken).
Seit dem späten 18. Jh. dient
romantisch
(als Gegenwort zu
↗
klassisch,
s. d.)
der Charakterisierung von Dichtung,
Kultur und Lebensauffassung des Mittelalters,
die dem an der Antike orientierten Kunstideal der Klassik
entgegengestellt werden;
zu Beginn des 19. Jhs.
wird es mit der Bedeutung
‘die Literatur, das Denken, die künstlerischen Anschauungen der Romantik betreffend, zu dieser Richtung gehörend’
kennzeichnend für die neuen geistigen Bestrebungen jener Epoche.
Romantik
f.
Substantivbildung zu
romantisch,
zuerst (Ende 18. Jh.) für
‘das Romantische, Phantastische als Eigenart des Romans’,
dann
(Anfang 19. Jh.)
vor allem Bezeichnung der nach der französischen Revolution
sich in den Ländern Europas in unterschiedlicher Weise herausbildenden,
in Deutschland etwa von 1790 bis 1830 herrschenden
und durch Hinwendung zum Volkstümlichen und Nationalen,
aber auch zum Gefühlsmäßigen, Irrationalen geprägten
künstlerisch-philosophischen Bewegung;
seit Mitte des 19. Jhs. daneben allgemein
‘romantische Wesensart, Verträumtheit, reizvolle, das Gefühl ansprechende Stimmung, Abenteuerlichkeit’.
Dazu
Romantiker
m.
‘Vertreter des Kunststils der Romantik’,
auch
‘gefühlsbetonter, schwärmerischer, unrealistisch denkender Mensch, Phantast’
(1. Hälfte 19. Jh.),
zuvor
‘Verfasser von Romanen’
(Anfang 19. Jh.).