Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Rost, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Rost(e)s · Nominativ Plural: Roste
Aussprache 
Worttrennung Rost ● Ros-te
Wortbildung  mit ›Rost‹ als Erstglied: Rostbraten · Rostbratwurst  ·  mit ›Rost‹ als Letztglied: Bettrost · Bratrost · Einlaufrost · Feuerrost · Gitterrost · Gullyrost · Holzrost · Lattenrost · Ofenrost · Pfahlrost · Rundrost · Rüttelrost · Schieberrost · Stehrost · Tafelrost · Trittrost
 ·  mit ›Rost‹ als Grundform: rösten1
eWDG

Bedeutung

Gitter
a)
Gitter aus Stahlstäben oder Geflecht aus Stahldraht, auf dem über offenem Feuer Fleisch, Wurst geröstet, gebraten wird; Bratrost
Beispiel:
ein Steak, Bratwürste auf dem Rost braten
b)
Gitter aus Stahlstäben oder Geflecht aus Stahldraht, das als Einsatz in einer Pfanne oder dem Backofen verwandt und auf dem gebraten oder gebacken wird
Beispiel:
einen Broiler auf den Rost einer Bratpfanne legen
c)
Gitter aus Stahlstäben im Ofen, auf welches das Heizmaterial gelegt wird
Beispiele:
die Asche fällt durch den Rost
der Rost ist durchgebrannt
einen neuen Rost einziehen
d)
Gitter aus Eisenstäben, das zum Abdecken eines Schachtes oder als Fußabtreter dient
Beispiele:
ein Kellerloch mit einem eisernen Rost abdecken
sich [Dativ] die Schuhe am Rost säubern
e)
Gitter aus Holzlatten, das in Badeanstalten, im Badezimmer, in der Waschküche als Auflage auf dem Fußboden zum Schutz gegen Feuchtigkeit und Ausgleiten dient; Lattenrost
Beispiele:
auf den Rost treten
den Rost entlanggehen
f)
Drahtgeflecht, auf dem die Matratze eines Bettes liegt
g)
Balkenwerk auf eingerammten Pfählen unter Bauwerken; Pfahlrost
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Rost1 · rösten1 · Roastbeef
Rost1 m. ‘Gitter aus mehreren nebeneinanderliegenden Stäben’ (unter oder über einem Feuer), ahd. rōst, rōsta (um 800), mhd. rōst ‘Rost, Scheiterhaufen, Glut, Feuer’, asächs. mnd. rōst, mnl. roost, rooste. Herkunft ungewiß. Man denkt an lautmalendes ie. *reus-, eine s-Erweiterung der unter röcheln (s. d.) genannten Schallwurzel. – rösten1 Vb. ‘auf dem Rost, in der Pfanne braten, durch Erhitzen bräunen’, ahd. rōsten (9. Jh.), mhd. rœsten, mnd. rōsten, mnl. nl. roosten; vom Substantiv abgeleitet. Roastbeef n. ‘Rindslende, Rinderbraten auf englische Art’, d. h. nicht ganz durchgebraten (18. Jh.), engl. roast beef, zu roast, Part. Prät. von engl. to roast ‘rösten, braten’, aus gleichbed. afrz. rostir (frz. rôtir), das seinerseits aus dem Germ. (ahd. rōsten, s. oben, bzw. westgerm. *raustjan) entlehnt ist. Zu engl. beef s. Steak.

Typische Verbindungen zu ›Rost‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Rost‹.

Verwendungsbeispiele für ›Rost‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie schließen den Rost hermetisch ab, so daß er nicht weiterfressen kann. [Maier-Bode, Friedrich Wilhelm (Hg.), Das Buch des Bauern, Hiltrup (Westf.): Landwirtschaftsverl. 1954 [1953], S. 387]
Jedenfalls rieselte immer wieder der Rost zwischen unseren Fingern hindurch. [Dark, Jason [d.i. Rellergrad, Helmut]: Die Skelett-Vampire, Bergisch Gladbach: Bastei 1992 [1978], S. 40]
Wir wissen jetzt, daß beides zusammen nicht geht, und so fiel er zu Recht wie zu Unrecht durch den Rost. [Der Spiegel, 02.07.1984]
Aber auch in dieses »System«, in die Theorie vom notwendig singenden Schauspieler hat sich Rost hineingefressen. [Die Zeit, 10.03.1972, Nr. 10]
Aber es blieb umsonst; Rost war in Rost gefressen; wir zerrissen uns die unbewehrten Hände. [Die Zeit, 10.03.1949, Nr. 10]
Zitationshilfe
„Rost“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Rost#1>.

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Rost, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Rostes · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Rost‹ als Erstglied: Rostansatz · Rostbefall · Rostbeule · Rostfleck · Rostfraß · Rostlaube · Rostpilz · Rostschaden · Rostschicht · Rostschüssel · Roststelle · rostbeständig · rostbraun · rostfarben · rostfarbig · rostfleckig · rostfrei · rosthemmend · rostlösend · rostrot
 ·  mit ›Rost‹ als Letztglied: Edelrost · Kiefernblasenrost
eWDG

Bedeutungen

1.
auf Eisen unter dem Einfluss von Luft, Wasser und anderen Stoffen entstehende bröcklige, rotbraune Schicht aus Eisenoxid
Beispiele:
das Eisen hat Rost angesetzt
von Rost angegriffenes, aufgerautes, zerstörtes Eisen
den Rost abkratzen, abschlagen, entfernen
etw. vom Rost säubern
etw. vor Rost schützen
bildlich
Beispiel:
Die Sonne lag als leuchtender Rost auf den Häusern gegenüber [ DodererStrudlhofstiege328]
2.
durch Pilze hervorgerufene Pflanzenkrankheit, bei der sich die Blätter gelblich und rotbraun verfärben
Beispiele:
die Bohnen haben den Rost
das Getreide ist von Rost befallen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Rost2 · rosten · verrosten · rostig
Rost2 m. ‘rötlichbrauner Eisenbelag’, auch ‘Getreidebrand’ (braunrot färbende Pflanzenkrankheit durch Pilzbefall), ahd. (8. Jh.), mhd. asächs. rost, mnd. rost, rust, mnl. nl. roest, aengl. rūst, schwed. rost (germ. *rusta-, aus *rudsta-) stellen sich wie lit. (landschaftlich) rùstas ‘hellbraun, bräunlich, dunkelblond’, aslaw. rъžda, russ. (älter) rža (ржа) ‘Rost’ als Bildungen mit to-Suffix (ie. *rudhto-) zu der unter rot (s. d.) angeführten Wurzel ie. *reudh-, *roudh-, *rudh- ‘rot’, auf deren gedehnter Schwundstufe aengl. rūst, engl. rust beruht. Der Zersetzungsbelag auf Metall ist ebenso wie der (schon ahd. bezeugte) Getreidebrand nach seiner rötlichbraunen Farbe benannt. – rosten Vb. ‘sich mit Rost überziehen’, ahd. rostēn oder rosten (10. Jh.), mhd. rosten, mnd. rosten, rusten, mnl. nl. roesten, schwed. rosta; hierzu die Präfixbildung verrosten Vb. mhd. verrosten. rostig Adj. ahd. rostag (um 1000), mhd. rostec, rostic.

Typische Verbindungen zu ›Rost‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Rost‹.

Verwendungsbeispiele für ›Rost‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie schließen den Rost hermetisch ab, so daß er nicht weiterfressen kann. [Maier-Bode, Friedrich Wilhelm (Hg.), Das Buch des Bauern, Hiltrup (Westf.): Landwirtschaftsverl. 1954 [1953], S. 387]
Jedenfalls rieselte immer wieder der Rost zwischen unseren Fingern hindurch. [Dark, Jason [d.i. Rellergrad, Helmut]: Die Skelett-Vampire, Bergisch Gladbach: Bastei 1992 [1978], S. 40]
Wir wissen jetzt, daß beides zusammen nicht geht, und so fiel er zu Recht wie zu Unrecht durch den Rost. [Der Spiegel, 02.07.1984]
Aber auch in dieses »System«, in die Theorie vom notwendig singenden Schauspieler hat sich Rost hineingefressen. [Die Zeit, 10.03.1972, Nr. 10]
Aber es blieb umsonst; Rost war in Rost gefressen; wir zerrissen uns die unbewehrten Hände. [Die Zeit, 10.03.1949, Nr. 10]
Zitationshilfe
„Rost“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Rost#2>.

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