umgangssprachlich, derb, abwertend, besonders D , gelegentlich CH schlecht erzogene, freche jugendliche Person
siehe auch Rotzlöffel (a, b)
Beispiele:
Ich war größer, lauter, anstrengender als der Durchschnitt. Ich war,
was man eine »Rotzgöre« nannte. Meine Eltern waren
überfordert, und meine Umgebung war angewidert. Nicht selten sprachen
Nachbarn und Lehrer meine Eltern darauf an, wie schwierig und aufmüpfig ich
sei. [Warum es sich lohnt, um das Verhältnis zu seinen Eltern zu
kämpfen, 08.11.2018, aufgerufen am 01.09.2020]
Diese verwöhnten Rotzgören wissen doch gar
nicht, was es heißt, den Lebensunterhalt zu verdienen. [Kritik am WDR-Kinderchor, 28.12.2019, aufgerufen am 01.09.2020]
Kevin und Chantal werden, nachdem sie bei der Tafel nichts zu essen
bekommen haben, von den Eltern in den Wald geschickt. Natürlich hofft das
Proletenpack, dass sich der dumme Nachwuchs verläuft und trotz Karte den
Heimweg nicht findet. Dann wäre man die Rotzgören
nämlich los. [Neue Osnabrücker Zeitung, 22.04.2015]
Wenn sich die siebzehnjährige New Yorkerin Ronnie […] unter die Südstaaten‑Teenager an der Küste von Georgia mischt, wirkt sie wie ein Wesen von einem andern Planeten: hier die Rotzgöre mit ihren schwarzen Klamotten, den unfrisierten Haaren und dem demonstrativ gelangweilten Schmollmund, dort die sonnengebräunten Strand‑Beautys. [Der Bund, 29.04.2010]
[Die Sängerin] Pink präsentierte sich
von Anfang an als Rotzgöre, die stets betonte, ihr
Leben nach ihren eigenen Wertkategorien zu leben: Biertrinken und
Fleischessen, die eigene Meinung hinausschleudern und den
branchenbestimmenden Männern auf die Füsse treten, wie ein Blick in ihre
Videografie zeigt. [Basler Zeitung, 03.11.2006]
Wer kennt sie nicht, die rothaarige Rotzgöre
Pippi Langstrumpf? [Hamburger Abendblatt, 25.09.1999]