Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Rotzgöre, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Rotzgöre · Nominativ Plural: Rotzgören
Aussprache  [ˈʀɔʦgøːʀə]
Worttrennung Rotz-gö-re
Wortzerlegung Rotz Göre
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

umgangssprachlich, derb, abwertend, besonders D , gelegentlich CH schlecht erzogene, freche jugendliche Person
Beispiele:
Ich war größer, lauter, anstrengender als der Durchschnitt. Ich war, was man eine »Rotzgöre« nannte. Meine Eltern waren überfordert, und meine Umgebung war angewidert. Nicht selten sprachen Nachbarn und Lehrer meine Eltern darauf an, wie schwierig und aufmüpfig ich sei. [Warum es sich lohnt, um das Verhältnis zu seinen Eltern zu kämpfen, 08.11.2018, aufgerufen am 01.09.2020]
Diese verwöhnten Rotzgören wissen doch gar nicht, was es heißt, den Lebensunterhalt zu verdienen. [Kritik am WDR-Kinderchor, 28.12.2019, aufgerufen am 01.09.2020]
Kevin und Chantal werden, nachdem sie bei der Tafel nichts zu essen bekommen haben, von den Eltern in den Wald geschickt. Natürlich hofft das Proletenpack, dass sich der dumme Nachwuchs verläuft und trotz Karte den Heimweg nicht findet. Dann wäre man die Rotzgören nämlich los. [Neue Osnabrücker Zeitung, 22.04.2015]
Wenn sich die siebzehnjährige New Yorkerin Ronnie […] unter die Südstaaten‑Teenager an der Küste von Georgia mischt, wirkt sie wie ein Wesen von einem andern Planeten: hier die Rotzgöre mit ihren schwarzen Klamotten, den unfrisierten Haaren und dem demonstrativ gelangweilten Schmollmund, dort die sonnengebräunten Strand‑Beautys. [Der Bund, 29.04.2010]
[Die Sängerin] Pink präsentierte sich von Anfang an als Rotzgöre, die stets betonte, ihr Leben nach ihren eigenen Wertkategorien zu leben: Biertrinken und Fleischessen, die eigene Meinung hinausschleudern und den branchenbestimmenden Männern auf die Füsse treten, wie ein Blick in ihre Videografie zeigt. [Basler Zeitung, 03.11.2006]
Wer kennt sie nicht, die rothaarige Rotzgöre Pippi Langstrumpf? [Hamburger Abendblatt, 25.09.1999]

letzte Änderung:

Thesaurus

Synonymgruppe
Bengel · Flegel · Frechling · Lausbub · Lausbube · Lausebengel · Schelm · Schlingel · Strolch  ●  Fratz süddt. · Lorbass ostpreußisch · Range veraltet · Bazi ugs., österr., bayr. · Dreikäsehoch ugs. · Frechdachs ugs. · Frechmops ugs. · Früchtchen ugs. · Knilch ugs. · Lauser ugs. · Lümmel ugs., veraltend · Pülcher ugs., österr. · Racker ugs. · Rotzbengel ugs. · Rotzblag ugs., ruhrdt. · Rotzbubi ugs. · Rotzgöre ugs. · Rotzjunge ugs. · Rotzlöffel ugs. · Rotznase ugs. · Schliffel ugs., veraltet, altbairisch
Oberbegriffe
Assoziationen
Zitationshilfe
„Rotzgöre“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Rotzg%C3%B6re>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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