Rotz
m.
‘Nasenschleim’,
ahd.
(h)roz
m.
n.
(8. Jh.),
mhd.
ro(t)z
m.
n.
‘(Nasen)schleim’,
asächs.
hrot
m.
n.,
aengl.
hrot
‘Schleim, Schaum’
(westgerm.
*hruta-)
ist am besten wohl zu der unter
↗
Ruß
(s. d.)
behandelten Wortgruppe zu stellen.
Erwogen wird allerdings auch Deutung als Verbalnomen zum starken Verb
ahd.
(h)rūʒan
‘schnarchen, brüllen’
(9. Jh.),
asächs.
hrūtan
‘schnarchen’,
aengl.
hrūtan,
anord.
hrjōta
‘schnarchen, knurren, brummen’,
schwed.
ryta
‘brüllen’,
das an die unter
↗
Harke
(s. d.)
angeführte schallnachahmende Wurzel
ie.
*ker-,
*kor-,
*kr-
anschließbar ist.
Vgl.
Rotz und Wasser heulen
‘heftig weinen’
(17. Jh.).
rotznäsig
Adj.
‘mit Nasenschleim beschmutzt, an Schnupfen leidend’
(18. Jh.),
umgangssprachlich
‘frech, vorlaut, unverschämt’
(19. Jh.).
Zu
Rotznase
f.
‘laufende, triefende Nase’,
besonders Scheltwort für Kinder
(16. Jh.)
rotzen
Vb.
‘sich geräuschvoll schneuzen, ausspucken’
(16. Jh.).