fein verteilter, flockenartiger schwarzer Kohlenstoff, der aus leuchtenden Flammen bei unvollkommener Verbrennung kohlenstoffreicher Substanzen entsteht
Ruß, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Rußes · Nominativ Plural: Ruße
Aussprache
Wortbildung
mit ›Ruß‹ als Erstglied:
Rußausstoß
· Rußentwicklung · Rußfilter · Rußflocke · Rußglocke · Rußkohle · Rußpartikel · Rußschicht · Rußschnuppe · Rußspur · Rußteilchen · rußfarben · rußfarbig · rußschwarz
· mit ›Ruß‹ als Letztglied: Dieselruß · Kohlenruß · Ofenruß
· mit ›Ruß‹ als Letztglied: Dieselruß · Kohlenruß · Ofenruß
Bedeutungsübersicht
- 1. fein verteilter, flockenartiger schwarzer Kohlenstoff, der aus leuchtenden Flammen bei unvollkommener Verbrennung kohlenstoffreicher Substanzen entsteht
- 2. [landschaftlich, umgangssprachlich, abwertend, übertragen] umständliches Gerede, lange Geschichten
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Ruß · rußen · rußig
Ruß
m.
‘schwarzer, pulverartiger Kohlenstoff’,
ahd.
(h)ruoz
(9. Jh.),
mhd.
ruoz,
(md.)
rūz,
asächs.
hrōt,
mnd.
rōt,
rūt,
mnl.
nl.
roet
‘Ruß’,
daneben mit unorganisch angefügtem
-t
mhd.
ruost,
frühnhd.
Rust
und mit
m-Suffix
an
engl.
hrūm
‘Ruß’,
afries.
(h)rūmech
‘rußig’
und
mhd.
Rūmolt,
Name des Küchenmeisters im Nibelungenlied.
Sie setzen
germ.
*hrō-
voraus,
das man verbinden kann mit
ahd.
horo
‘Sumpf, Schlamm’
(8. Jh.),
mhd.
hor(e)
‘kotiger Boden, Kot, Schmutz’,
asächs.
horu,
mnd.
hōr
‘Dreck, Unrat, Kot, Mist, Schlamm’,
mnl.
hor(e)
‘Kot, Schmutz’,
aengl.
horh
‘Schmutz, Schleim’,
anord.
horr
(aus
*hurhu̯az)
‘Nasenschleim, Schmutz’.
Außergerm. vergleichen sich
aind.
kardamaḥ
‘Schlamm, Schmutz’,
griech.
kóryza
(κόρυζα)
‘Erkältung, Schnupfen, Rotz’,
mir.
corcach
‘Sumpf’,
so daß von einer Farbwurzel
ie.
*ker-,
*k̑er-
für dunkle, schmutzige und graue Farbtöne ausgegangen werden kann.
–
rußen
Vb.
‘Ruß absondern, mit Ruß schwärzen’
(17. Jh.),
mhd.
ruozen
‘schwarz, schmutzig machen’.
rußig
Adj.
früher auch
rußicht,
‘mit Ruß behaftet, durch Ruß verschmutzt’,
ahd.
(h)ruozag
(9./10. Jh.),
mhd.
ruozec,
ruozic.
Typische Verbindungen zu ›Ruß‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ruß‹.
Verwendungsbeispiele für ›Ruß‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ich blicke auf meine Schuhe, Ruß wirbelt durch die Luft.
[Dückers, Tanja: Spielzone, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2002 [1999], S. 94]
Als ich an meinem Platz zurück war, war ich schwarz vom Ruß.
[Widmer, Urs: Im Kongo, Zürich: Diogenes 1996, S. 119]
Hier machte er sich besonders durch seine Förderung der Russ.
[Lehmann, Dieter: Odójewski. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1961], S. 44163]
Auch hier liegt Ruß in der Luft, es riecht verbrannt.
[Die Zeit, 19.11.2012, Nr. 47]
Das Licht ist rein, und die Wände sind voller Ruß.
[Die Zeit, 15.01.2001, Nr. 03]
Zitationshilfe
„Ruß“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Ru%C3%9F>.
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Rutte Rutschung Rutschsicherheit Rutschpartie Rutschgefahr |
Rußausstoß Rußentwicklung Rußfilter Rußflocke Rußglocke |
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus