D-Nordost (Mecklenburg-Vorpommern) , historisch dem Knecht Ruprecht (1) ähnliche, furchteinflößende Gestalt, die in der Vorweihnachtszeit früher von Haus zu Haus zog
Beispiele:
Die Aventszeit und Weihnachten in Mecklenburg war – wie auch
anderswo – häufig mit allerlei Mummenschanz verbunden und uferte in recht
grobe und derbe Schelmereien und Schmähungen aus.
Rugklas, was soviel wie rauer Nikolaus bedeutet,
kam Furcht erregend in derbem Pelz, in Erbsstroh und Heu gewickelt als
Schreckgespenst daher. […] [Norddeutsche Neueste Nachrichten, 16.12.2013]
Statt des Nikolaus war in Mecklenburg der
Rugklaas (eine regionale Form des Knecht
Ruprechts) bei allen Kindern wohl bekannt. Er ließ die Kinder ein Gebet
aussagen und beschenkte sie dafür mit ein paar Nüssen, Äpfeln oder Plätzchen
aus einer Kiepe, die er auf dem Rücken trug. Hinter dieser dem
Weihnachtsmann ähnlichen Gestalt mit Rute, später mit Sack und Larve,
versteckten sich junge, unverheiratete Männer, zumeist Knechte, die in den
Tagen vor dem Fest sowohl in den Bauern‑ als auch in den Gutsdörfern von Tür
zu Tür gingen. [Schweriner Volkszeitung, 06.12.2008]
Der Leiter des Hagenower Museums erforscht seit vielen Jahren
norddeutsche Weihnachtsbräuche – die Umzüge von
Rugklaas, Schimmelreiter und anderen lärmenden
Gestalten haben es ihm dabei besonders angetan. [Norddeutsche Neueste Nachrichten, 13.12.2019]
Wer erinnert sich noch an Rugklaas,
Bullkater, Helechrist oder Kinnjes, begleitet vom Schnappbock und
Schimmelreiter, die zu Weihnachten und in der Zwölftenzeit die Dorfbewohner
in Mecklenburg und Vorpommern heimsuchten? [Schweriner Volkszeitung, 07.12.2007]
Den [Weihnachtsmann] gibt es seit dem
19. Jahrhundert. Er ist eine Mischung aus dem heiligen Nikolaus und seinem
Begleiter, dem strafenden Knecht Ruprecht, der in einigen Regionen auch als
Krampus, Klaubauf, Rugklas oder Bullkater bekannt
ist. [Bild am Sonntag, 10.12.2006]