rund
Adj.
‘kugel-, kreisförmig, ohne Ecken’,
(vom Körper)
‘füllig’,
mhd.
runt
‘rund, geschickt, gewandt’,
mnd.
runt
sind wie
mnl.
ront,
nl.
rond
Entlehnungen aus
afrz.
reont,
älter
roont,
(
anglonorm.)
ruunt
‘rund, einfach, ruhig’
(
frz.
rond).
Diesem geht
vlat.
*retundus
vorauf,
durch Dissimilation entstanden aus
(noch in den frühesten
afrz. Formen fortlebendem)
lat.
rotundus
‘scheibenrund’,
dann
‘kugelrund’
und überhaupt
‘rund’,
zu
lat.
rota
‘Rad’,
übertragen
‘Sonnenscheibe, Kreis’
(verwandt mit
↗
Rad,
s. d.).
Rund
n.
‘Rundung, Wölbung, kreis- oder kugelförmige Gestalt, umliegendes Gebiet, Umkreis, Umgebung’
(17. Jh.),
aus dem substantivierten Adjektiv
frz.
rond
m.
‘das Runde, Kreis, Ring’,
früher daher auch
der Rund.
Runde
f.
‘Umkreis’
(vgl.
spätmhd.
ze rund
‘ringsum’,
afrz.
a la reonde),
‘das Rundsein, runde Form, Kreis’
(16. Jh.,
auch umgelautet
Ründe),
Substantivierung des Adjektivs.
Im Sinne von
‘gesellige Zusammenkunft, Kreis von Personen, die sich zum Essen und Trinken zusammenfinden’
hervorgegangen aus
Tafelrunde,
das im 18. Jh. von
Wieland
aufgenommen wird nach
mhd.
tavelrunde,
einer Entlehnung von
afrz.
la Table Reonde
‘Tafelrunde des Königs Artus’
(eigentlich
‘die runde Tafel’).
Runde
in der Bedeutung
‘Kontrollgang zur Überprüfung militärischer Wachtposten’
(Anfang 17. Jh.,
zuerst
Ronde),
‘die den Kontrollgang durchführende(n) Person(en)’
(Ende 17. Jh.)
ist eine Entlehnung von gleichbed.
mfrz.
frz.
ronde.
Dies wird als Substantivierung des Adjektivs
rond
empfunden
(auch im
Dt. beim Entlehnungsvorgang),
ist jedoch eine Rückbildung aus dem Verb
mfrz.
ronder
‘einen Kontrollgang machen, die Wachtposten überprüfen’,
das auf
aspan.
arrobdar
mit den Nebenformen
robdar,
roldar,
rondar
‘mit der Wache herumziehen, patrouillieren, bewachen’
(
span.
rondar)
beruht,
einer Bildung zu
arab.
ar-ruḅt
‘fünf oder mehr zusammengekoppelte Pferde, die zur Verwendung auf Grenzwacht bereitstehen’.
Dazu die verbale Fügung
(die) Runde(n) gehen
‘Posten kontrollieren’
(17. Jh.),
dann allgemein
die Runde machen
‘einen Rundgang machen’.
runden
Vb.
(früher auch
ründen)
‘rund machen, abrunden, vervollkommnen, vollenden’,
reflexiv
‘rund werden, sich vervollkommnen, Gestalt annehmen’,
vgl.
gerunt
Part. Prät.
(Ende 15. Jh.),
ronden
(15. Jh.).
abrunden
Vb.
(früher auch
abründen)
‘(annähernd) rund, glatt machen, bei Zahlen, Geldbeträgen die Endziffer(n) durch Null(en) ersetzen’
(17. Jh.).
überrunden
Vb.
‘jmdn. bei einem Wettlauf oder einer Wettfahrt um eine oder mehrere Runden überholen’
(20. Jh.).
rundlich
Adj.
‘annähernd rund, mollig, füllig, ein wenig dick’
(18. Jh.),
älter
rundlicht
(17. Jh.),
rundlächt
(16. Jh.);
doch vgl.
runtlich
Adv.
(15. Jh.).
Rundung
f.
‘runde Form, Wölbung’,
frühnhd.
‘Umdrehung im Kreise’
(15. Jh.).