schräg geneigte oder spiralförmige Rinne, in der etw., jmd. nach unten rutscht
Rutsche, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Rutsche · Nominativ Plural: Rutschen
Aussprache
Worttrennung Rut-sche (computergeneriert)
Wortbildung
mit ›Rutsche‹ als Letztglied:
↗Holzrutsche
·
↗Notrutsche
·
↗Rettungsrutsche
·
↗Schüttelrutsche
·
↗Wasserrutsche
·
↗Wendelrutsche
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
rutschen · rutsch · Rutsch1 · rutschig · Rutsch2 · Rutsche · Rutschbahn
rutschen
Vb.
‘sich gleitend auf einer Fläche fortbewegen, (aus)gleiten’
(16. Jh.),
rütschen
(15. Jh.)
steht mit affektischer Lautverschärfung
(-tsch-
aus
-tz-,
s.
↗fletschen)
zu lautmalendem
spätmhd.
rutzen,
rützen.
Vielleicht
(vgl.
Ahd. Wb. 7, 1304)
hierher
ahd.
rūtezzen
‘etw. überstürzt tun’
(9. Jh.).
Aus dem Verb rückgebildet
rutsch
Interjektion
Schallwort für gleitende Bewegung,
kindersprachlich
(mit Sekundärablaut)
rirarutsch.
Rutsch1
m.
‘gleitende Abwärtsbewegung’,
obd.
Erdrutsch
‘Bergsturz’,
im 19. Jh. in die Literatursprache aufgenommen.
Auch
(scherzhaft)
‘kleiner, kurzer Ausflug’,
im Anschluß an
rutschen
‘(aus)fahren, reisen’.
rutschig
Adj.
‘glatt, schlüpfrig’
(19. Jh.),
älter
rutschicht,
rütschicht
(17. Jh.).
Rutsch2
m.
im Neujahrswunsch
Guten Rutsch (ins Neue Jahr)!
(um 1900).
Herkunft ungewiß.
Durchaus möglich ist ein Anschluß der Wendung an
Rutsch
im Sinne von
‘Ausflug, Fahrt, Reise’
(s. oben).
Doch erwägenswert ist auch der Herleitungsversuch aus
jidd.
rosch
‘Kopf, Erstes, Anfang’,
rosch ha schono
‘Neujahr’
(vgl.
);
im Dt. an
↗
Rotw.
269Rutsch1
(s. o.)
angeglichen
und aufgefaßt als
‘fröhliches Hinübergleiten’.
Rutsche
f.
‘(steiler) Bergabhang, Böschung’,
mhd.
rütsche,
heute
‘Gleitbahn’
(für Holz-, Gerölltransport),
auch
(Not)rutsche
in Flugzeugen
(20. Jh.).
Rutschbahn
f.
(19. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
↗Rinne
·
↗Rutschbahn
·
Rutsche
Synonymgruppe
↗Anlieferung
·
↗Auslieferung
·
↗Belieferung
·
↗Lieferung
·
↗Sendung
·
↗Zustellung
·
↗Überbringung
●
↗Fuhre
ugs.
·
Rutsche
ugs., salopp
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Rutsche‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Außenbecken
Badelandschaft
Baumhaus
Hängebrücke
Kletterburg
Klettergerät
Klettergerüst
Kletternetz
Kletterturm
Kletterwand
Notausstieg
Piratenschiff
Planschbecken
Sandkasten
Sandkiste
Saunalandschaft
Schaukel
Spaßbad
Spielgerät
Spielhaus
Spielplatz
Sprungturm
Stolper
Strömungskanal
Trampolin
Wellenbad
Whirlpool
Wildwasserkanal
Wippe
aufblasbar
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Rutsche‹.
Verwendungsbeispiele für ›Rutsche‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Mark läßt beim Rutschen auch gerne mal die Hände los.
Süddeutsche Zeitung, 23.06.2001
An drei Stellen sei die Böschung bereits in Rutschen gekommen.
Der Tagesspiegel, 21.06.1997
Als wir den Platz wechseln wollten, kam ich ins Rutschen.
Holtz-Baumert, Gerhard: Alfons Zitterbacke, Berlin: Kinderbuchverlag 1981 [1958], S. 65
Sie schob sich rückwärts hinein, suchte mit den Füßen nach der Rutsche, glitt hinunter und vergrub sich in der Ecke mit den Säcken.
Pressler, Mirjam: Malka Mai, Weinheim Basel: Beltz & Gelberg 2001, S. 187
Alles kommt ins Rutschen, fließt in die Tiefe, Klüfte hinunter.
Schrott, Raoul: Tristan da Cunha oder die Hälfte der Erde; Hanser Verlag 2003, S. 234
Zitationshilfe
„Rutsche“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Rutsche>, abgerufen am 02.03.2021.
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