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Säure, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Säure · Nominativ Plural: Säuren
Aussprache 
Worttrennung Säu-re
Wortbildung  mit ›Säure‹ als Erstglied: Säure bildend · Säurebeständigkeit · Säurebildung · Säurechlorid · Säurefarbstoff · Säuregehalt · Säuregrad · Säuremangel · Säuremantel · Säuremesser · Säureprüfer · Säurerest · Säureschutzanzug · Säureschutzmantel · Säurestand · Säurewecker · Säurewolke · Säurezahl · Säurezeiger · Säureüberschuss · säurearm · säurebeständig · säurebildend · säurefest · säurefrei · säurehaltig · säureresistent
 ·  mit ›Säure‹ als Letztglied: Acetyl-Salicyl-Säure · Acetylsalicylsäure · Acrylsäure · Alginsäure · Ameisensäure · Aminosäure · Apfelsäure · Ascorbinsäure · Asparaginsäure · Azetylsalizylsäure · Barbitursäure · Benzoesäure · Blausäure · Borsäure · Bromsäure · Buttersäure · Chinasäure · Chlorsäure · Cholsäure · Chromsäure · Dichromsäure · Dünnsäure · Essigsäure · Fettsäure · Fluorwasserstoffsäure · Fluss-Säure · Flusssäure · Folinsäure · Folsäure · Fruchtsäure · Gallensäure · Gallussäure · Gerbsäure · Glutaminsäure · Glykolsäure · Halogenwasserstoffsäure · Harnsäure · Harzsäure · Hippursäure · Huminsäure · Hyaluronsäure · Jodsäure · Jodwasserstoffsäure · Kaffeesäure · Kammersäure · Kapronsäure · Karbolsäure · Karbonsäure · Karminsäure · Kieselfluorwasserstoffsäure · Kieselsäure · Knallsäure · Kohlensäure · Laurinsäure · Lignozerinsäure · Linolsäure · Magensäure · Malonsäure · Mangansäure · Metasäure · Milchsäure · Mineralsäure · Myristinsäure · Nitriersäure · Nukleinsäure · Orthosäure · Oxalsäure · Oxysäure · Palmitinsäure · Pantothensäure · Phosphorsäure · Phthalsäure · Pikrinsäure · Propionsäure · Pseudosäure · Salicylsäure · Salizylsäure · Salpetersäure · Salzsäure · Sauerstoffsäure · Schwefelsäure · Selensäure · Sorbinsäure · Stearinsäure · Stickstoffwasserstoffsäure · Thiosäure · Traubensäure · Valeriansäure · Weinsteinsäure · Weinsäure · Wolframsäure · Xanthogensäure · Zimtsäure · Zitronensäure · Zyansäure · Ölsäure
eWDG

Bedeutung

saurer Geschmacksbestandteil
Beispiele:
dieser Wein hat zu viel Säure
die Säure der Früchte, Zitrone, des Essigs
die Säure des Apfels wirkt erfrischend
Chemie wasserstoffhaltige chemische Verbindung, die in wässriger Lösung Wasserstoffionen abspaltet und mit Basen oder Metallen Salze bildet, blaues Lackmuspapier rot färbt und meist einen sauren Geschmack hat
Beispiele:
eine ätzende, scharfe, starke, schwache, verdünnte, freie Säure
bei diesem Vorgang bildet sich, entsteht (eine) Säure
Säure ätzt Metalle, greift Metall an
seine Hände sind von Säure zerfressen
er hat zu viel Säure (= Magensäure) im Magen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
sauer · säuerlich · säuern · versauern · Säure · Sauerampfer · Ampfer · Sauerstoff · sauersüß · Sauerteig · Sauertopf · Sauregurkenzeit
sauer Adj. (vom Geschmack) ‘scharf und zusammenziehend’, auch ‘säurehaltig, geronnen’ (von Milch), verschiedentlich übertragen ‘mühevoll, schwer, verärgert’, ahd. (8. Jh.), mhd. mnd. aengl. sūr, mnl. suur, nl. zuur, engl. sour, anord. sūrr, schwed. sur. Germ. *sūra- ‘sauer, salzig’, auch ‘feucht’ (vgl. ahd. sūrougi ‘triefäugig, halbblind’, 9. Jh., asächs. sūrōgi, aengl. sūrēagede, sūrīege, anord. sūreygr) läßt sich vergleichen mit lit. (älter mundartlich) sū́ras ‘gesalzen’, lett. sūrs ‘salzig, bitter’, lit. sū́ris ‘(harter und stark gesalzener) Käse’, aslaw. syrъ ‘feucht, naß’, russ. syrój (сырой) ‘roh, feucht, sauer’, aslaw. syrъ, russ. syr (сыр) ‘Käse’, (mit Ablaut) anord. saurr ‘Schmutz, feuchte Erde’, aslaw. surovъ ‘hart, grausam’, russ. suróvyj (суровый) ‘rauh, roh’ und auf ie. *suəro- ‘sauer, salzig, bitter’, eigentlich ‘saftend, käsig geronnen, schleimig naß’ zurückführen. Dies gehört zur Wurzel ie. *seu-, *seu̯ə-. *sū- ‘tropfen lassen, schlürfen, saugen’ (s. saufen, saugen, suhlen). Vgl. die Wendungen etw. wird jmdm. sauer ‘zur Qual, schwer’, mhd. sūr werden ‘qualvoll, peinlich werden’; jmdm. das Leben sauer (‘zur Qual’) machen (15. Jh.); jmdn. sauer ankommen ‘Mühe, Qual verursachen’, mhd. sūr ankomen. – säuerlich Adj. ‘leicht sauer schmeckend’ (17. Jh.), sauerlicht (16. Jh.). säuern Vb. ‘sauer machen’, ahd. sūren (9. Jh.), mhd. siuren. versauern Vb. ‘sauer werden, machen’ (15. Jh.), zu nhd. sauern ‘sauer werden, sein’, ahd. sūrēn (9. Jh.), mhd. sūren, siuren. Säure f. ‘saure Beschaffenheit, Herbheit, Schärfe, sauer schmeckende Flüssigkeit’ (Essig u. dgl.), ahd. sūrī (9. Jh.), mhd. siure, Abstraktum zu sauer (s. oben); in der Chemie ‘mit Basen Salze bildende Verbindung’ (18. Jh.). Sauerampfer m. Name einer sauer schmeckenden Wiesenpflanze, ahd. sūrampho (Hs. 12. Jh.), mhd. sūrampfe, dann sūrampfer (14. Jh.), nhd. Sauerampfer (15. Jh.). Daneben steht früher bezeugtes Ampfer m. ahd. amph(a)ra f. (10. Jh.), amph(a)ro m. (11./12. Jh.), mhd. ampfer, nd. Amper, aengl. ampre, Substantivierung eines in anord. apr (aus *ampaʀ) ‘hart, böse’, schwed. amper ‘scharf, herb, derb’, nl. amper (älter, doch noch mundartlich) ‘scharf, herb, sauer’ erhaltenen Adjektivs. Diesem vergleichbar sind aind. amláḥ, amblaḥ ‘sauer’ und lat. amārus ‘bitter’. Erschließen läßt sich eine Wurzel ie. *am- ‘bitter, sauer’ (da die genannten Bildungen aus semantischen Gründen besser nicht zu einer Wurzel ie. *om- ‘roh, bitter’ gerechnet werden sollten). Die Komposition ahd. sūrampho ist als eine verdeutlichende Bildung zu dem (vielleicht nicht mehr verstandenen) Grundwort anzusehen. Sauerstoff m. farb-, geruch-, geschmackloses Gas. Das Anfang der 70er Jahre des 18. Jhs. entdeckte chemische Element nannte Lavoisier (1783), der den sauren Charakter vieler Oxide feststellte und fälschlich annahm, daß alle Säuren Sauerstoff enthielten, frz. gaz oxygène ‘säurebildendes Gas’ bzw. substantiviert nlat. oxygenium, frz. oxygène; vgl. griech. oxýs (ὀξύς) ‘scharf, herb, bitter, sauer, schnell, heftig’ (s. Oxid) und s. -gen. Den frz. Ausdruck übersetzt Girtanner (in Analogie zu Stick- und Wasserstoff) mit Sauerstoff (1791). sauersüß Adj. ‘sauer und süß zugleich’ (17. Jh.), häufiger süßsauer (16. Jh.); vgl. mhd. sīn süeʒe sūreʒ ungemach. Sauerteig m. ‘gärender Mehlteig, der dem Brotteig als Treibmittel zugefügt wird’ (15. Jh.). Sauertopf m. ‘verdrießlicher, mürrischer Mensch’ (16. Jh.), eigentlich ‘Essigtopf’, vgl. mnd. sūr ‘Essig’. Sauregurkenzeit f. ‘ereignisarme Zeit’, eigentlich ‘Juli und August, die Zeit, in der die Gurken reifen’. Im 18. Jh. unter Berliner Kaufleuten für den ‘geruhsamen Geschäftsgang während des Sommers’ verbreitet, seit der Mitte des 19. Jhs. als Ausdruck der Tagespresse für die ‘ereignis- und stoffarme Zeit der Hundstage’, dann allgemein zur Bezeichnung einer ereignislosen Zeit.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Chemie
Säure · saure Lösung
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Säure‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Säure‹.

Verwendungsbeispiele für ›Säure‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

So schmecken vollständig dissoziierte Säuren stärker sauer als äquimolare Lösungen schwach dissoziierter Säuren. [Hatt, Hanns: Chemosensibilität, Geruch und Geschmack. In: Dudel, Josef u. a. (Hgg.) Neurowissenschaft, Berlin: Springer 1996, S. 302]
Interessant ist die Fähigkeit der Äther, sich mit konzentrierten starken Säuren zu verbinden. [Langenbeck, Wolfgang: Lehrbuch der Organischen Chemie, Dresden: Steinkopff 1938, S. 43]
Dann hatte sich die Säure bis zu den elementaren Funktionen durchgefressen. [C’t, 1993, Nr. 2]
Ebenso aus Glas sind die mit Säure gewaschenen schwarzen Eier. [Die Zeit, 15.10.1998, Nr. 43]
So schmecken vollständig dissoziierte Säuren stärker sauer als äquimolare Lösungen schwach dissoziierter Säuren. [Hatt, Hanns: Chemosensibilität, Geruch und Geschmack. In: Dudel, Josef u. a. (Hgg.) Neurowissenschaft, Berlin: Springer 1996, S. 302]
Zitationshilfe
„Säure“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/S%C3%A4ure>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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