landschaftlich Dachboden
Söller, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Söllers · Nominativ Plural: Söller
Aussprache
Worttrennung Söl-ler
Bedeutungsübersicht
- 1. [landschaftlich] Dachboden
- 2. [schweizerisch] Fußboden
- 3. [historisch] nicht überdachter, meist über das Mauerwerk vorstehender Platz im obersten Stockwerk eines Gebäudes
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
schweizerisch Fußboden
3.
historisch nicht überdachter, meist über das Mauerwerk vorstehender Platz im obersten Stockwerk eines Gebäudes
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Söller
m.
‘offener Umgang, Altan, erhöhter offener Saal, Raum unter dem Dach’,
ahd.
solāri
‘der Sonne ausgesetzter Ort, Terrasse, Altan, oberes Stockwerk, Speiseraum im oberen Stockwerk’
(um 800),
mhd.
sölre,
solre,
soller
‘Boden über einem Gemach oder Haus, Vorplatz, Flur im oberen Stockwerk, Laube, Saal’,
asächs.
soleri,
mnl.
solre,
soller,
solder,
nl.
zolder
‘Boden, Speicher’,
aengl.
solor
sind entlehnt aus
lat.
sōlārium
‘der Sonne ausgesetzter Ort, flaches Dach, Terrasse’,
dem substantiverten Neutrum von
lat.
sōlārius
‘zur Sonne gehörig’
(abgeleitet von
lat.
sōl
m.
‘Sonne’).
Wie
Kammer,
Keller,
Mauer
u. dgl.
übernehmen die Germanen das lat. Wort,
als sie die römische Steinbauweise kennenlernen.
Die umgelautete Form
Söller
setzt sich mit
Luthers
Bibelübersetzung durch.
Thesaurus
Architektur
Synonymgruppe
Oberbegriffe |
Assoziationen |
|
Verwendungsbeispiele für ›Söller‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Doch gewährt sie ihm, als er vor der Tür ihres Hauses verwundet wird, Schutz im Söller über ihrem Zimmer.
Schuhmann, Otto: Meyers Opernbuch, Leipzig: Bibliograph. Inst. 1938 [1935], S. 419
Die Frau des Spengler trat ihm auf dem Söller entgegen.
Kolbenheyer, Erwin Guido: Das dritte Reich des Paracelsus, München: J. F. Lehmanns 1964 [1925], S. 1010
Der erhob sich fett aus dem Söller gegen ihn wie ein kollernder Truthahn.
Klabund: Bracke. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1918], S. 2325
Sie hörten die tobende, kreischende, allmählich brechende Stimme des Weibes vom Söller.
Kolbenheyer, Erwin Guido: Das Gestirn des Paracelsus, München: J.F. Lehmanns 1964 [1921], S. 363
In den Bergen hält die Straßenbahn, und der Blick geht ins fruchtbare Tal von Söller.
Die Zeit, 20.04.1990, Nr. 17
Zitationshilfe
„Söller“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/S%C3%B6ller>, abgerufen am 25.02.2021.
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