fein gehobelter, mit Salz, Gewürzen (und Wein) der Gärung ausgesetzter und auf diese Weise konservierter Weißkohl, der gekocht oder roh gegessen wird
Sauerkraut, das
Grammatik Substantiv (Neutrum)
Aussprache
Worttrennung Sau-er-kraut
Wortbildung
mit ›Sauerkraut‹ als Erstglied:
Sauerkrautplatte
·
Sauerkrautsaft
Duden, GWDS, 1999
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Kraut · Unkraut · Sauerkraut · Kräuter · krauten
Kraut
n.
‘kleinere, nicht verholzende Blattpflanze, Blattwerk’,
(vgl.
Rüben-,
Kartoffelkraut),
‘Gemüse, Kohl’
(vgl.
Blau-,
Rot-,
Weiß-,
Sauerkraut),
fachsprachlich
‘ein- oder zweijährige, nicht verholzende Pflanze’
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
krūt,
asächs.
krūd
(‘Unkraut’),
mnd.
krūt,
mnl.
cruut,
nl.
kruid.
Die Herkunft des nur im Dt.
und Nl. bezeugten Wortes ist unklar.
Man hat, obwohl sehr unsicher,
germ.
*krūda-
‘Kraut’
auf ein
ie.
*gu̯rūto-
zurückgeführt,
um es als Partizipialbildung mit
griech.
brýein
(βρύειν)
‘sprossen, strotzen, keimen’
(s.
Embryo)
verbinden zu können,
und hat die germ. und griech. Formen
in Beziehung gesetzt zu einer auf
ie.
*gu̯eru-
‘Stange, Spieß’
(älter vielleicht
‘Zweig’?)
beruhenden Wortgruppe
got.
qaíru
‘Pfahl, Stachel’,
lat.
verū
‘Spieß’,
air.
bi(u)r
‘Speer, Spieß’,
dazu ablautend
awest.
grava-
‘(Rohr)stock’
(dazu s.
kirre).
Angesichts der schwierigen Vergleichsmöglichkeiten hält
Herkunft aus einer vorie. Substratsprache für erwägenswert.
Redensartlich
Nl.
366
ins Kraut schießen
‘sich unkontrolliert entwickeln, ausbreiten’
(eigentlich
‘nur Blätter, keine Frucht bringen’);
dagegen ist kein Kraut (‘Heilmittel’) gewachsen
‘dagegen hilft nichts, das ist nicht zu ändern’
(16. Jh.);
das Kraut fett machen
‘viel, Wichtiges dazutun’
(17. Jh.),
der macht’s Kraut auch nicht fett
‘der tut nicht viel dazu, ändert nicht viel’
(19. Jh.);
wie Kraut und Rüben
‘durcheinander’
(17. Jh.).
Unkraut
n.
‘für den Menschen nicht verwertbare Pflanze’,
ahd.
(9. Jh.),
mhd.
unkrūt.
Sauerkraut
n.
‘fein geschnittenes, mit Salz und Gewürz eingelegtes Weißkraut’
(16. Jh.).
Kräuter
Plur.
‘Gewürz- und Heilpflanzen’,
in älterer Zeit auch singularisch
mhd.
krūt
‘Gewürz’
(Anfang 14. Jh.),
frühnhd.
Kraut
‘Heilpflanze’
(15. Jh.).
krauten
Vb.
‘Unkraut jäten’
(15. Jh.).
Thesaurus
Typische Verbindungen zu ›Sauerkraut‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Sauerkraut‹.
Verwendungsbeispiele für ›Sauerkraut‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es fällt schwer, an diesem Ort an Sauerkraut zu denken.
[Die Zeit, 16.05.1997, Nr. 21]
Die wird aufgesetzt, und darin koche ich 300 g frisches Sauerkraut.
[Die Zeit, 20.12.2005, Nr. 51]
Keiner habe es verstanden, sagt er kopfschüttelnd, aber Sauerkraut essen sie alle.
[Die Zeit, 23.10.1995, Nr. 43]
Das Sauerkraut dazu hat zwar einen würzigen Geschmack, schmeckt nach etwas Nachwürzen aber besser.
[Süddeutsche Zeitung, 06.12.2002]
Wie beim Sauerkraut bildet sich viel Saft mit wertvollen Mineralien.
[Bild, 11.04.2003]
Zitationshilfe
„Sauerkraut“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Sauerkraut>.
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